Heute am Dreinagelfreitag, wo in Unterkärnten der Vierbergelauf stattfindet, besuche ich die Kreuzkapelle. Hier ist der gekreuzigte Christus seit Jahrhunderten und für die nächsten Jahrhunderte aus einem Felsen herausgemeißelt. Der gekreuzigte Christus, mit seinen flehenden, nach oben gerichteten Augen, ist mir sympathischer als der auferstandene Christus, weil er von dieser Welt ist und in dem Leid mit uns Menschen vereint ist. Den Menschen einen Spiegel vorhält, zu welchen Taten wir gegenüber anderen Menschen fähig sind. Dies muss nicht immer in körperlicher Weise geschehen, dabei sind wir in Europa etwas humaner geworden, obwohl weltweit immer noch Kriege und Folter zur Tagesordnung gehören. Auf dem Gebiet der psychischen Gewalt sind wir subtiler geworden, in der Ausübung von Macht und Machtansprüchen, Demütigungen und Beleidigungen gegenüber anderen Mitmenschen. In einem Gespräch wurde einmal gesagt, den Menschen die psychisch leiden kann der Glaube an Gott und das Gebet nicht helfen, nur den psychisch Gesunden. Sozusagen eine Zweiklassen Gesellschaft vor Gott. Die psychisch Kranken haben schon von den Mitmenschen am wenigstem Unterstützung und dann sollen sie auch keine Hilfe aus dem Glauben bekommen. Gott hat Erbarmen mit denen, die seiner Hilfe am meisten bedürfen. |
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ROTER . TEPPICHIm Mittelalter sicherten sich die Städte durch die Errichtung von Stadtmauern vor Überfällen aus dem Umland ab. Die Innenstadt war meistens nur durch zwei oder auch mehrere gutbewachte Stadttore erreichbar. So konnte der Personenverkehr kontrolliert werden und vom Warenverkehr wurden Mautgebühren eingehoben. Die Stadttore an den Einfallstrassen bilden heute bei allen größeren Städten die Möbelhäuser, die Baumärkte, Elektrocenter, die Sportmärkte und die Mega-Lebensmittelmärkte. Die anstürmende Bevölkerung aus den Tälern wird am Stadtrand zum Einkaufen abgefangen. Hatte man früher Zölle an den Stadttoren eingehoben, so öffnen heute die Durchreisenden freiwillig ihre Brieftaschen. Dazu ist keine Gewalt nötig. Eine neuer Trend bei der Errichtung von Einkaufskathedralen ist, diese inmitten der historischen Altstadt zu errichten. So soll das Ambiente der Altstadt den nüchternen Einkaufsalltag verschönern. Die Betreiber von solchen Shoppingcenter bezeichnen sich gerne als Revitalisierer der Innenstädte und als Frequenzbringer für die kleineren Handelsbetriebe. So haben Innenstadtkaufleute schon versucht mit einem roten Teppich die Kundschaft von den Shoppincenter in die Altstadtgassen zu locken. Der rote Teppich wurde kaum in Anspruch genommen. Die Schaufenster der Altstadtläden bilden die schöne, kostenlose Kulisse für den Auftritt der Geschäfte im Einkaufszentrum. Das Geschehen, sprich Geschäft, spielt sich im Shoppingcenter ab. Bitte einen roten Teppich. |
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DRITTER . BLOG . GEBURTSTAGIm schnelllebigem Internet, dem www, zählt ein Jahr, wie zehn Menschenjahre. Vor drei Jahren, also dreißig Jahren, begannen aus meinem Kopfschlagloch, Texte zu wachsen, wurden gebloggt, gelesen und kommentiert. Einfallsreiches und Einfallloses, Erlebtes und Erfundenes, Wichtiges und Belangloses. Warten bis das Schlagloch zuwächst. ALLES . SCHLAGLÖCHER ( Der 1. Eintrag ) Einem Schlagloch kann man ausweichen, darüber fahren oder davor stehen bleiben. Es gibt große und kleine Schlaglöcher. Von einem Schlagloch kann man wachgerüttelt werden. Gibt es Schlaglöcher nur auf der Straße?, ich sage, dass alltägliche Leben ist ein Fahren auf einer Schlaglochstraße. Einmal gelingt uns die Lebensfahrt besser, ein andermal nicht so gut. |
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LEBENS . ERFAHRUNGWelche lebensbedrohlichen Auswirkungen Stressbelastung haben, konnte man am Beispiel des deutschen SPD Vorsitzenden Matthias Platzeck erleben. Die körperlichen Beschwerden waren so groß, dass er den Parteivorsitz zurücklegen musste. Oftmals hört man von der Kriegsgeneration, das wir heute keine Lebenserfahrung haben und dass es uns zu gut geht. Wir müssen nicht hungern oder unser Leben einsetzten für den Führer und das Vaterland. Wir sind heute von anderer Seite bedroht, dass sind Jobverlust, Konkurrenzkampf oder wir ersticken in der Informationsflut. Es gibt nicht mehr den plötzlichen Tod, sondern wir werden auf die Folter gespannt, unser Tod erfolgt langsam. Zuerst werden die Nerven kaputt und dann wird der Körper kaputt. Der schleichende Tod. |
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Ostan gonz hell woarn… Allen meinen Lesern O |
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RUF . BEREITSCHAFTVor zwei Jahrzehnten hatten die Feuerwehrleute, auch Spitalsärzte in Bereitschaft, einen sogenannten Piepser. Damit waren sie bei irgendwelchen Notfällen auch ohne Telefonnetz erreichbar. Ebenso trugen auch Elektriker und Schlosser von größeren Fabrikanlagen einen Piepser. Diese Rufbereitschaft über das Wochenende war den meisten unangenehm und nicht sehr beliebt. Heute leben wir fast alle mit dieser Rufbereitschaft und die Piepser nennen sich Handy. Das Handy ist überall dabei, beim Frühstück, während der Fahrt zur Arbeit, in der Mittagspause und auch noch beim Ausspannen im Garten. Wer kein Handy hat ist nicht mehr überall dabei, und kann sich Dingen zuwenden die für ihn persönlich wichtig sind.
Es gibt Menschen die besitzen ein Handy, haben dieses aber oft ausgeschaltet. Ruft man diese Menschen an und erreicht sie nicht, macht man sich schnell Sorgen um ihre Person. Dann kann es schon vorkommen, dass man sie versucht alle viertel Stunde anzurufen, über einige Stunden hinweg. Sind sie am Abend wieder erreichbar, dann lachen sie darüber, dass man sich um sie Sorgen gemacht hat, nur weil sie am Handy nicht erreichbar waren. Handynotfall. |
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FASTEN . ZEITWenn einem viele Unannehmlichkeiten passieren dann wünscht man sich, dass die Zeit, die Stunden, die Tage, die Monate schneller vergehen. Aber gerade dann steht die Zeit sozusagen „still”. Jetzt spricht man von der ruhigen Zeit, der Fastenzeit, aber wenn es um einen still wird, dann rastet man aus und versucht der Stille zu entfliehen. Man unternimmt verschiedene Aktivitäten, seien sie sinnvoll oder unsinnig. Wir alle sind auf der Flucht vor Erlebnissen, welche wir verdrängen wollen. Es gibt niemanden der von sich sagen könnte, alles was ich gemacht habe war richtig, jeder trägt seine „falschen Dinge „ mit sich, in sich, oder vor sich her.
Die Fastenzeit wäre der Zeitpunkt zu erkennen und zu trennen, dies war richtig, dies war falsch. In der Fastenzeit trenne ich mich von den falschen Dingen. Ostern ist einmalig. |
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BE . MERKUNGEs gibt keine Weltprobleme, Staatsproblem, Gemeindeprobleme, es gibt nur ein Problem, das Problem jedes Einzelnen mit seiner Person. Gemeindeprobleme, Staatsprobleme, Weltprobleme sind die Summe vieler Einzelprobleme. Dies und nichts anderes ist der Inhalt meiner Texte. Deshalb bedarf es keiner Fülle von Personen, es genügen wenige, es genügt eine Person, und schweigen. Durch nichts anderes werden Probleme so deutlich signalisiert, als durch schweigen. Reden löst schon Probleme. | ||
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ALTERS . HEIMEs gibt jetzt eine heftige Diskussion über die Folgen, dass die Menschen immer älter werden, die Pensionistengesellschaft. Gleichzeitig gibt es den Vorschlag, die Arbeitszeit bis zum 67 Lebensjahr zu verlängern. Wie Menschen das Alter erleben und meistern ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Es ist ganz verschieden in welcher Lebenssituation man sich im Alter befindet. Der Verfall beginnt oft mit dem Verlust oder Tod des Ehepartners. Dies schafft eine neue Situation, mit der viele im Alter nicht fertig werden. Oftmals geht es schnell abwärts und sie kommen in ein Altersheim. Sie waren vorher noch täglich mit dem Auto unterwegs um im Nachbarort einen Kaffe zu trinken, die Einkäufe zu erledigen und haben ein wenig Sport betrieben, und im Sommer die Gartenarbeit erledigt. Nach dem Verlust des Partners verlieren sie dafür die Motivation. In der Wohnung ist es einsam und leer, die Vorstufe zur Depression. Im Altersheim werden wir vom Bekanntem in einem schönem Zimmer empfangen. „Dies sei sein letzter Ort vor dem Friedhof”, sagt er zur Begrüßung. Der Fernseher läuft, lesen ist ihm zu anstrengend. Im Zimmer stehen einige Möbel und Bilder aus der „alten Wohnung”. Er ist körperlich gesund, aber das Alleinsein zu Hause machte ihn traurig. Jetzt, wo Besuch da ist wirkt er vital. „Was kann ich hier im Heim noch machen ?, vom Zimmer aus den Gang entlanggehen bis zum Eingangsbereich und wieder zurück. Darin erschöpft sich meine Tätigkeit. Zu Hause habe ich meine persönlichen Kleinigkeiten selbst im Supermarkt geholt, hier wird mir jede Aufgabe, jede Arbeit abgenommen. In der Früh schreibe ich die alltäglichen Dinge auf einen Zettel und die Pflegeschwester bringt sie mir. Ich brauche hier nur noch zweimal täglich essen”. Er sucht noch einen Anschluss an die anderen Heimbewohner, aber er fragt sich, was soll ich mit den alten Leuten anfangen. Wie schön ist es, wenn ich plötzlich tot wäre. Mit dem Frühling wird es besser werden ist die Hoffnung, welche wir, als Besucher bringen. Auf den Frühling warten. |
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