In der Vorweihnachtszeit ist das Bedürfnis von den Mitmenschen verstanden zu werden besonders groß. Diese Erwartung haben die meisten Menschen. Im Weihnachtstrubel ist es schwierig für die Anderen Verständnis und Geduld zu zeigen. Eine Fülle von Hilfsaktionen werden gestartet um in Not geratene Menschen zu helfen. Es wird an unsere Menschlichkeit appelliert. Menschlichkeit kann man im Alltag beweisen: Wenn ich im Straßenverkehr einen anderen Autofahrer problemlos einreihen lasse, mich trotz Zeitnot im Supermarkt bei der Kassa nicht vorschwindle. Mir die Zeit nehme und jemanden der keine Ansprache mehr hat mit Interesse zuhöre. Im Weihnachtsevangelium zeigt der Stern den Hirten an, wo Jesus geboren wird. Auch heute ist der Stern ein Symbol für die Weihnachtszeit. Es gibt ihn in verschiedener Ausführung. Ich kann den Weihnachtsstern in einem Topf kaufen und bei guter Pflege blüht der Weihnachtsstern rot. An den Wohnungstüren und Fenstern sieht man Weihnachtssterne aus Stroh, Weidenruten, Goldfolie und anderen Materialien hängen. Im Neonzeitalter blinken und glitzern die Weihnachtssterne in allen Farben an Garageneinfahrten, Hauseinfriedungen und Dachfirsten. Über dem Eislaufplatz gibt es einen künstlichen Sternenhimmel. Marktplätze und Einkaufsstrassen schmücken sich mit elektrischen Weihnachtssternen. Der Weihnachtsstern vom Einkaufszentrum erleuchtet meine Wohnung. Vier Wochen vor dem Heiligen Abend bin ich ratlos und auf der Suche nach Weihnachten. Zu meinen Weihnachtserinnerungen gehört viel Schnee und jetzt gibt es im Süden von Österreich im Tal noch keinen Schnee. Ich glaube, egal wie alt man gerade ist, wir haben immer die Weihnachten unserer Kindheit vor unseren Augen. Zu meiner Kindheit gehörte das Zusammenleben mit Tieren auf einem Bauernhof. Meine besten Freunde waren der Hofhund „Wächter” und der schwarze Kater „Murli” und andere Haustiere. Als der Hofhund „Wächter” verendete, konnte ich lange nur bei geöffneter Zimmertüre schlafen. In der Dunkelheit sah ich den „Wächter” auf der Zimmerwand laufen. Der Kater Murli war über fünfzehn Jahre alt, immer unterwegs und mit einem zähem Leben ausgestattet. Er schaffte es von seinen Beutezügen trotz Bisswunden, hinkenden Beinen, angeschossenem Hinterteil, nach Hause zukommen. Einmal schneite es einige Tage vor Weihnachten einen halben Meter. Der Kater Murli blieb verschollen. Nach der Schneeschmelze wurde er bei der hinteren Hausmauer gefunden, er ist dort wohl an Erschöpfung oder Altersschwäche gestorben. Am Tag des Heiligen Abend ist eine feierliche Stimmung auf dem Bauernhof. In Haus und Hof wurde gekehrt, geputzt und gekocht. Man ging etwas früher als an anderen Tagen in den Stall um die Tiere zu füttern und die Kühe zu melken. Es kam mir vor als spürten die Tiere etwas von der Besonderheit dieses Tages. Es gab für sie eine Extraportion Leck. Um Haus und Hof wurde es still. Die Autogeräusche vom Talboden verschluckte der Schnee. Es gab keine blinkenden und laufenden Weihnachtsbeleuchtungen, nur wenige Lichter in der verstreuten Nachbarschaft. Mit Einbruch der Dunkelheit kam die Stille über die Sonnseite. In der Stille ist Weihnacht. Mein Beitrag zur Blogparade-Weihnachten vom Feel-Better-Blog. |
3 Kommentar(e)
Gerhard (27.11.07 13:30) Schön Deine Schilderung! Ich persönlich kann mich nur schwer zurückversetzen in die Weihnachtzeit als Kind, weiß nur unbestimmt, daß es eine Zeit war, die einlud zur Besinnlichkeit und zur festlichen Freude. Jetzt suche ich gewöhnlich das Weite an solchen Tagen. Mir sind Festtage ein Greuel. Wohl eben, weil es keinen Weg zurückgibt. |
Frank Obels / Website (27.11.07 19:38)
Herzliche Grüsse Frank |
schlagloch
Ich freue mich auf alle Festtage, sie bieten mir die Möglichkeit auszuruhen und mich mit etwas zu beschäftigen, was ich gerne mache. Um den Trubel zu vergessen genügt ein Spaziergang im Wald. Gruss schlagloch. |