In den letzten Faschingstagen ist es in Möselstein Brauch, dass man als Kunde, egal ob man eine Drogerie, Bäckerei oder Tischlerei besucht, auf ein Glas Sekt oder Wein oder ein Stamperl Likör oder Schnaps eingeladen wird. Heute wird von einem Großteil der Kunden dieses Angebot abgelehnt, weil sie mit dem Auto unterwegs sind und keinen Alkohol trinken dürfen oder weil sie Medikamente nehmen und sich diese mit Alkohol nicht vertragen. Es gibt kaum noch Menschen, die ihre Einkäufe und Besorgungen zu Fuß erledigen. Die tägliche Einnahme von Medikamenten ist so selbstverständlich wie der Verzehr von ein Stück Brot zum Frühstück. Früher gab es am Bauerhof im Winter zum Frühstück ein Stamperl Schnaps und ein Stück Speck, dies wärmte den Körper für die Arbeit im Freien. In der kalten Jahreszeit treffen sich die Jugendlichen am Samstagabend am Bahnhof, in der Jackentasche mehrere Dosen Bier und in der Hand eine Flasche Schnaps. Andere besteigen mit einer Plastiktragtasche und verschiedenen alkoholischen Getränken den Regionalzug in die nächste Stadt. Es ist teuer, wenn man keine Fahrkarte löst und vom Kontrolleur beim Schwarzfahren ertappt wird. Gefeiert wird am Rande vom Hauptplatz. In einer Seitengasse steht bei einer Eingangstür ein Putzkübel mit der Bitte: „In den Kübel zu pinkeln und nicht auf den Boden”. Zum Herzerwärmen. |
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2 Kommentar(e)
Isabella / Website Hallo Schlagloch, früher war Alkohol als “Medizin” weit verbreitet, heute braucht man oft genug Medizin um den Alkohol (bzw. seine Auswirkungen) zu bekämpfen. … und ist dieser Kübel ein Faschingsgag oder steht der immer da? Spricht jedenfalls für sich … LG Isabella |
schlagloch Hallo Isabella !
Kein Faschingsgag. Gruss schlagloch. |