ARBEITS:markt

Hat man eine lange Berufslaufbahn hinter sich, dann hofft man, dass man den Arbeitsplatz nicht kurz vor der Pensionierung verlieren wird. Gehört man keiner bevorzugten Berufsgruppe, wie Eisenbahner oder Beamte an, von denen viele um die Fünfzig in Pension gehen, kann man es nicht riskieren, die eine oder andere Krankheit auszukurieren. Selbstständige verschieben, weil sie vom Betrieb nicht fernbleiben können,  manche Operation in die Zukunft. Man hofft, mit den Beschwerden einige Jahre weiterarbeiten zu können, dann werden es zehn Jahre. Die Politik hat Einsicht  mit denen, die fünfundvierzig Jahre ohne Unterbrechung gearbeitet haben, denen wird ein früherer Pensionsantritt ermöglicht. Die Arbeitslosenunterstützung kann beansprucht werden, sodass man in einer Warteschleife den Pensionsantritt abwartet.

Hat man nie eine Sozialhilfe in Anspruch genommen, dann muß man sich überwinden eine Auskunft auf dem  Arbeitsamt einzuholen. Schon in der Früh warten die Ersten vor dem Amt. Öffnen sich die Türen, dann stürmen alle los, ohne Nummer geht nichts. Jetzt ist man nicht der Herr oder die Frau sowieso, man ist eine Nummer. Der Beamte begrüßt einen nicht, keine Aufforderung Platz zu nehmen, ein kurzes „geben sie her“, gemeint sind die Unterlagen. Man will eine Auskunft. Der Beamte macht einen als erstes darauf aufmerksam, dass man eine Arbeitslosenunterstützung nur in Anspruch nehmen kann, wenn man arbeitswillig ist. Ist jemand arbeitswillig, wenn er die letzten fünfundvierzig Jahre durchgehend ohne Krankenstand, bei wenig Urlaub, gearbeitet hat?  

Das bessere Service.

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