Von den Kärntner wird behauptet, dass viele eine schöne Stimme haben, sie gerne singen und die Melodien schwermütig sind. Auch als unmusikalischer Kärntner kann ich dem zustimmen. Zu den Texten der Kärntnerlieder kann ich sagen, dass viele nicht besonders aussagekräftig sind. Auch bei den „Neuen Kärntnerliedern“ haben sich die Texte seit fünfzig Jahre nicht geändert. Es gereicht einer Talschaft zur Ehre, dass die Wiesen so grün und die Bächlein so klar sind, aber muss dies hundertfach wiederholt werden? Wer ist heute noch „valossn wia a Stan auf da Schtrossn“ und zieht in die Ferne? Es hat jeder sein Handy dabei und schickt Fotos per Email. Der Heimatbegriff, wie wir ihn verwenden ist etwa vor hundertfünfzig Jahren entstanden, als durch die Industrialisierung tausende Menschen aus den Tälern in die Städte gezogen sind, um in den neu entstandenen Fabriken zu arbeiten. Aus Wehmut sind damals die ersten so genannten Heimatlieder entstanden. Dabei wurde die Schönheit des Tales besungen, welches man verlassen musste. Heute erfolgen die Fernreisen freiwillig, die Menschen sind bereit für das Abenteuer in anderen Länder zu zahlen.
Gemessen an der Bevölkerungszahl gibt es nirgendwo in Österreich so viele Chöre wie in Kärnten. Stehen drei Kärntner beisammen, fangen sie zum Singen an. Ist man in einem anderen Bundesland unterwegs, dann wird einem Kärntner schnell die Frage gestellt, ob man bei einem Chor mitsingt? Die schönsten volkstümlichen Schlager und Heimatlieder hat Frank, der seit über fünfzig Jahren in Australien lebt, bei einer Geburtstagsfeier gesungen. Diese Hingabe bei den Heimatliedern habe ich sonst noch nie erlebt, Schlager und Melodien, die man bei uns nicht mehr hört.
Österreicherklub.
Hallo Schlagloch, ich habe einen Freund, der öfters nach Südbayern reist, um dort “alte Weisen” zu spielen. Er hat dort gute Bekannte. Dazu passend ist dann auch seine sehr volkstümliche Kleidung und sein riesiger Bart. Man sitzt dann etwa in der Wohnstubn zusammen und intoniert stundenlang Volksweisen.Das ist für ihn Glück pur.
Hallo Gerhard!
Was die Gemütlichkeit und Geselligkeit betrifft, sind die Bayern und die Kärntner “verwandt”. Ein gewisses Quantum an Volkstümlichkeit, wenn es echt ist und nicht die Touristen als Ziel hat, schätze ich auch.
Schöne Osterfeiertage, Gruss schlagloch.