Wer arbeitslos ist und beim Arbeitsmarktservice „AMS“ gemeldet ist, wird zu verschiedenen Trainingseinheiten geschickt, um für eine Bewerbung fit zu sein. Dazu gehört die Erstellung eines Persönlichkeitsprofils, das Herausarbeiten seiner Stärken und Schwächen, wobei an den Schwächen gearbeitet wird. In weiterer Folge wird ein Bewerbungstext erstellt, der auf die Anforderungen der offenen Arbeitsstelle eingeht. Eine Auflistung der Fähigkeiten und Erfahrungen, über die man verfügt. Mit dem Hinweis, welchen Vorteil es für das Unternehmen hätte, wenn man eingestellt wird. Die Vorstellungen über den künftigen Gehalt. Dazu einen Lebenslauf, darin aufgeführt die Schulausbildung, die Familienverhältnisse und Hobbys, als Beilage Kopien von den Arbeitszeugnissen. Die Auskünfte, die man bei einer Bewerbung um einen Arbeitsplatz geben muss sind umfangreich. Heute ist es üblich, dass diese Unterlagen nicht formlos in einem Schnellhefter abgegeben werden, sondern man setzt auf ein attraktives Erscheinungsbild, sogenannten „Bewerbungsmappen“. Die Personalchefin hat einen gläsernen Menschen vor sich. Auf Facebook schaut sie nach, was über den Bewerber und vielleicht zukünftigen Mitarbeiter, alles zu erfahren ist. Diese Anforderungen werden schon gestellt, wenn man sich um die Stelle eines Friseurs oder einer Verkäuferin bewirbt. Bei manchen Berufen muss man auch ein Gesundheitszeugnis vorlegen. Hier wird nach vererbten und ansteckenden Krankheiten, nach Operationen, Behinderungen und nach Suchterkrankungen gefragt. Diese Fragen gehen soweit, dass über die Regelmäßigkeit der Verdauung und die Häufigkeit des Stuhlganges Auskunft verlangt wird.
Anders stellt sich die Situation dar, wenn man einen Nachfolger oder Nachfolgerin für einen Betrieb sucht. Bei sogenannten Übergeberseminaren wird man geschult die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu vermitteln, es wird von den rechtlichen und steuerlichen Notwendigkeiten gesprochen. Von den Vorteilen einen bestehenden Kundenstock zu übernehmen, den Geschäftsaussichten und Geschäftsmieten. Nicht aber darüber, wie man den Interessenten die an einer Betriebsübernahme interessiert sind entgegentritt. Kein Wort darüber, dass man sich ein Persönlichkeitsbild vom Übernehmer erstellen soll, sowie Auskünfte über seinen beruflichen Werdegang und seine finanziellen Möglichkeiten.
Blindflug.
Lieber Schlagloch,
das letzte Wort unter deinem Beitrag könnte auch lauten: Bewerbungs-Los. Eine Wortspielerei, die mich an Lose in der Lotterie erinnert. Mit viel Glück gewinnt man vielleicht einen Arbeitsplatz, die meisten sind Nieten.
Liebe Grüße
Monika