3.Teil
Er versinkt in seinen Grübeleien, die Gräser knicken unter dem Schnee ein und er spürt den seelischen Schrammen nach: Misslungenen Beziehungen, verpatzten Wochenenden, unerfüllten Hoffnungen, gebrochenen Versprechungen, dazwischen kurzfristige Verzauberungen. Die Erlebnisse der Vergangenheit lassen sich nicht mehr ändern, von seiner Zukunft hat er nur ein getrübtes Bild. Die Vorstellungen verschwimmen im Schneetreiben, werden schwächer wie das Tageslicht. Dieses Dösen wird durch ein Klopfen, als würde jemand mit einem Bleistift auf eine Glasplatte ticken, unterbrochen. An die Tür wurde nicht geklopft, er erwartet auch niemanden. Das Klopfen wiederholt sich und Edmund blickt von den Rechnungen auf, zum Fenster, wo die Dämmerung hereinbricht. Ein Vogel, mit einem gelben Brustfleck, hockt auf der Fensterbank und er klopft noch zweimal mit seinem Schnabel an die Fensterscheibe. Der Vogel blickt ihn an und es hat den Anschein, dass er erst wegfliegt, als er sich sicher ist, dass sein Klopfen gehört wurde. Seit Jahrzehnten sitzt Edmund immer wieder auf diesem Platz, noch nie ist es vorgekommen, dass ein Vogel an das Fenster geklopft hat. Wollte der Vogel ihn grüßen, ein Lebenszeichen geben, ein rätselhaftes Verhalten? Er hofft, dass er den Vogel noch einmal sehen wird und versucht ihn durch Vogelfutter anzulocken, der Vogel lässt sich nicht mehr blicken. Fortsetzung folgt….