Nach unserem Aufruf, wir suchen einen Pflegeplatz für Charly, kommt ein Anruf, sie würden sich freuen, könnten sie Charly bekommen. Das Pensionistenehepaar möchte ihn gerade deshalb, weil er nicht mehr so jung ist und dann wären alle Drei im reiferen Alter. Da fragen wir uns, wie oft gibt es eine solche Chance, dass für die zerstrittenen Katzen die Möglichkeit besteht, für beide ein zufriedenes Zuhause zu schaffen. Jede der beiden Katzen könnte es, wenn auch getrennt, schön haben, mit Wohlfühlprogramm. Für Charly besteht die Aussicht, dass er in ländlicher Umgebung einen großen Garten als sein Revier erhält. Schon bei uns liebte er es, sich so oft wie möglich am Balkon zu tummeln. Er war immer der Jäger von Beiden und Jagdmöglichkeiten wird es für ihn, auf der Wiese rund um das Haus genug geben. Charly hat es im Rosental schön, Undine bei uns im Drautal. So bekommt vieles einen neuen Blickwinkel
Durch die Übersiedelung haben sich für Charly unerwartete Perspektiven eröffnet, darauf bin ich ein wenig neidisch. Etwas von diesen neuen Möglichkeiten wünsche ich mir auch. Mein Vorteil liegt darin, diese Möglichkeiten selbst herbeizuführen, aber irgendetwas klemmt. Diese Bremse gilt es in den nächsten Monaten zu lösen, mit dieser Situationsbeschreibung beginnt schon die Nachhaltigkeit. Für andere in ähnlicher Situation könnte es nützlich sein, sie auf etwas aufmerksam zu machen, sie vor einer Gefahrenstelle zu warnen. Der einhellige Tenor, spricht man mit Rentnern darüber, es gibt dieses Problem nicht. Jeder weiß sich zu beschäftigen, beginnt man den Tag mit dem Frühstück um neun und der Diskussion, was kochen und essen wir zu Mittag. Da wird der Nachmittag zu einem Wettrennen mit der Zeit, weil es gleichbleibende Aufgaben gibt und am Abend man sich vor dem Fernseher breitmacht. Dazwischen die Fahrt zum Billa Supermarkt für ein Stück Rindfleisch, weil heute, Donnerstagabend, gibt es Rindfleischsalat.
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