Winckelmann Joachim (1717- 1768) gilt als Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und der Kunstgeschichte. Er war sehr an der griechischen Kunst interessiert und stellte die These auf, dass es Zweck der Kunst ist, Schönheit darzustellen!
Muss sie DAS, kann sie DAS, darf SIE es noch?
Durch das Gemetzel der modernen Kriegsführung mit Panzer, Flugzeugen, Bomben und Granaten ist die Ästhetik in der Kunst fraglich geworden. Das Sterben auf den Schlachtfeldern des ersten und zweiten Weltkrieges, bis zu den Terroranschlägen und den Bürgerkriegen der Jetztzeit, lässt bei den Künstlern das Schöne in der Kunst fraglich erscheinen. Kein Tag, wo in den Fernsehnachrichten nicht tote, verstümmelte, blutende und vor Schmerz schreiende Menschen von einem der vielen Kriegsschauplätze auf der Erde gezeigt werden. Durch dieses tägliche Gemetzel hat die Gesellschaft das Recht auf ästhetische Bilder und Skulpturen verloren.
Ob ein Kunstwerk beim Betrachten angenehme oder unangenehme Empfindungen auslöst hängt nicht vom Kunstwerk ab, sondern vom Betrachter. In der aktuellen Kunstszene ist der Zeichenvorrat der Künstler größer als der, der Betrachter. Bei einem geringen Anteil an Neuem wird auf ein Kunstwerk positiv reagiert, bei einem großen Anteil an Neuem negativ. Wird die Sicht- und Denkweise der Betrachter in Frage gestellt, die Vertrautheit der bekannten Symbole zerstört oder ein Thema aufgegriffen, über welches man nicht öffentlich spricht, so stößt das Kunstwerk bei den meisten Betrachtern auf Ablehnung.
Kunst ist nicht primär Schönheit gewidmet. Das war es mal vielleicht. Heutzutage hat Kunst ganz andere Aufgaben.