Ich bin nicht der Einzige welcher sich darüber Gedanken macht, wie die Gesellschaft sich in der Navigation entwickeln wird. Es gibt zwei sich widersprechende Erscheinungen. Die eine Strömung setzt darauf, dass jeder mit jedem vernetzt und überall erreichbar ist. Die Generation bis Dreißig plus vertraut voll dem Handy und dem Internet. Bei diesen Jahrgängen kommt es niemanden in den Sinn, sich bei der Fahrt durch Österreich oder in das benachbarte Ausland einer Straßenkarte oder der Straßenschilder zu bedienen. In der Stadt braucht man nicht die Unterstützung eines Stadtplanes, viel lieber lässt man sich von einem sprechenden Handy leiten. Gehen dadurch nicht viele natürliche Instinkte und Fähigkeiten verloren? Der Orientierungssinn, die Fähigkeit sich bestimmte markante Merkmale einer Stadt einzuprägen.
Mit einem gewissen Stolz habe ich festgestellt, waren wir in einer fremden Stadt unterwegs, dass ich mir bestimmte Gebäude und Lokalitäten gut merken kann. So konnten wir immer wieder problemlos in die Unterkunft zurückfinden. Ebenso bei einem Ausflug mich an besondere landschaftliche Gegebenheiten zu erinnern, um so eine Rückfahrt ohne Umwege zu ermöglichen. Bei Bergwanderungen mit Hilfe einer Wanderkarte zielstrebig den richtigen Weg einzuschlagen, die Kunst des Kartenlesens zu beherrschen. Diese Kenntnisse habe ich mir während der Bundesheerzeit in der Belgierkaserne in Graz angeeignet. Eine der spannenden Aktivitäten im Ausbildungsprogramm war der Orientierungslauf. Dabei wurden wir mit einem Militärtransporter in die umliegenden Wälder von Graz gebracht und dort mit einer Wanderkarte ausgesetzt. Auf dieser waren fünf Kontrollpunkte eingezeichnet, die wir passieren mussten.
Instinktlos.