flucht:fliehen III

Es ist der Fall, dass die Jugend, dank der finanziellen Ressourcen der Eltern, heute schon als Kinder viele Berührungen mit anderen Völkern haben. Durch ihre finanziell unterstützte Reisetätigkeit, den sozialen Netzwerken und den besseren Sprachkenntnissen verfügen sie über ein breiteres Spektrum an globalen Kontakten. Bei diesen unterschiedlichen Voraussetzungen braucht es gegenseitige Toleranz zwischen Jugend und Senioren. Die Jugend steht den Migranten offener gegenüber, die Senioren den großen Migrationsströmen skeptischer.

Ein anderes Element ist die Verschiedenartigkeit der Kultur  und der Religion. Dabei zeigen die Medien, egal ob Zeitungen oder Fernsehen, hauptsächlich  die Gewalttätigkeit des Islam, seine Radikalität allen anderen Kulturen und Religionen gegenüber. Ihre Gräueltaten im Namen Allahs. Nach dem Koran soll es beim Heiligen Krieg, dem Dschihad, um das Streben und das Kämpfen für das Gute gehen. Die Auslegung der göttlichen Botschaft  ist in fast allen Religionen ein Problem. Zumeist ist nicht vieles wirklich konkret formuliert und die Umsetzung der göttlichen Botschaft  fällt  dem Menschen zu, mit seiner ganzen Unzulänglichkeit. Warum hierfür von göttlicher Seite keine konkretere Struktur errichtet wurde ist mir ein Rätsel.  Es bedeutet ein menschliches Dilemma, aus dem wird nicht herauskönnen und für immer darin verfangen bleiben.

Das Fatale daran ist, dass sich die Repräsentanten der muslimischen Staaten und deren Religionsführer sich von diesen grausamen Gesetzen und Taten nicht distanzieren. Die Besorgnis, dass sich die gewalttätige Seite des Islam in der EU breitmacht, ist nicht von der Hand zu weisen. In einer TV-Sendung zum Islam hat der Islamgelehrte Ramadan davon gesprochen, dass im ursprünglichen Korantext die Scharia nicht vorhanden war. Sie wurde erst später eingefügt und ist nicht von Allah gewollt. Mir erscheint es mit der Scharia ähnlich wie mit den Dogmen in der katholischen Kirche. Diese wurden auch erst durch die Päpste oder ein Konzil der Bibel hinzugefügt. Dabei ist natürlich anzumeckern, dass im Gegensatz zu der Scharia die Dogmen für die Zivilgesellschaft, für den demokratischen Staat keine verbindliche Wirkung haben. Ein ganz großer Unterschied zur Islamgesellschaft. So ist auch jedes Ansinnen in der EU die Scharia anzuwenden strikt abzulehnen. Tief berührt hat mich ein Absatz in der letzten Rede von Muhammad.

In seiner Abschiedspredigt  sagte der Prophet Muhammad : „Die gesamte Menschheit stammt von Adam und Eva.  Ein Araber hat weder einen Vorrang vor einem Nicht-Araber, noch hat ein Nicht-Araber einen Vorrang vor einem Araber; Weiß hat keinen Vorrang vor Schwarz, noch hat Schwarz irgendeinen Vorrang vor Weiß; [niemand ist einem anderen überlegen] außer in der Gottesfurcht und in guter Tat.“

Wie weit Verständigung und Verständnis, Realität und Vorurteile schon innerhalb der einzelnen österreichischen Bundesländer auseinander liegen können, zeigte sich bei einem Besuch aus Vorarlberg.  Der Besucher kam mit der Aufgabe nach Kärnten, hier Postkarten mit dem H.- Konterfei aufzustöbern, die es in Wirklichkeit nicht einmal zu H.- Zeiten gegen hat. Mit solch einer Postkarte möchte er seine Arbeitskollegen grüßen. Die Kärntner würden H.- Fähnchen schwingend an der Wörtherseeuferstraße in Velden stehen.  Dabei scheint der Wunsch die Vorstellung beflügelt zu haben. Wie weit können erst dann die Vorstellungen über andere Kulturen in das Abseits triften.

Grenzbalken

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