glück:selig

„Glückselig leben will jedermann, lieber Bruder Gallio, aber was zu einem glückseligen Leben gehöre, das ist den meisten unklar oder verborgen.“ So leitet Seneca seine Betrachtungen,Vom glückseligen Leben, ein. Wahrscheinlich haben die Gelehrten über kaum etwas anderes sich so den Kopf zerbrochen, als wie kann der Mensch glücklich sein. Zahllose Varianten kommen dabei in das Spiel, Reichtum, Ansehen, Erfolg, Gesundheit, eine große Liebe, brave Kinder, eine lustvolle Arbeit und jeder wird für sich einige Attribute hinzufügen können. Bekannt sind die drei Wünsche, welche einem eine gute Fee erfüllen könnte. Wenige werden an Eigenschaften wie innere Ruhe, Ausgeglichenheit, Frieden oder Bedürfnislosigkeit denken. Vielleicht ist man bei diesen Zuständen dem glückseligen Leben näher, als bei anderen Wünschen.

Der Wunsch nach Gesundheit steht bei den meisten Personen ganz vorne. Als gewöhnlich Sterblicher kann man sich ein glückliches Leben ohne Gesundheit nicht vorstellen. Wo verläuft die Grenze zwischen gesund und krank und sind kranke Menschen vorneweg zum Unglücklichsein verdammt? Zum Anderem reden Durchschnittsgesunde leicht über den Zustand von Wohlbefinden und geben den Kranken gut gemeinte Ratschläge. Was sie alles für die Gesundheit machen können, überhaupt seien ihre Beschwerde nicht so schlimm. Dabei vergessen wir leicht, wie ärgerlich es ist, wenn für eine kurze Zeitspanne der verletzte Daumen nicht voll funktionsfähig ist. Diesen Zustand betrachten wir bei uns als ein großes Unglück. Zumeist verlangen wir von anderen, dass sie mehr an Unbilden ertragen, als wir selbst.

Atemübung

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