schi:fahren

Noch nach Jahrzehnten kann ich mich an den Skikurs auf der Flattnitz gut erinnern.Vom Skifahren hatte ich keine Ahnung, ich war noch nie auf Skiern gestanden. Um für mehrere Kinder Schi und Schibekleidung zu kaufen reichte das Geld am Bauernhof nicht. Von der Schulleitung wurden mir ein Paar neuwertige Atomicski mit Sicherheitsbindung und Skischuhe für die Sportwoche zur Verfügung gestellt. Als blutiger Anfänger hatte ich schönere Ski als mancher Mitschüler, von einigen wurde ich darum beneidet. Die Skihose in Keilform und den Anorak besorgten die Eltern, beides konnte ich danach im Winter gut gebrauchen. Auf der Flattnitz wohnten wir im bischöflichen Jugendheim, die Zimmer hatten Stockbetten. Der Umgang während der Ski Woche  zwischen den Professoren und uns Schülern war schon in den strengen 60er Jahren etwas lockerer als im Unterricht. Meine ersten Gehversuche auf den Skiern waren mühsam, ich war der einzige Anfänger. Auf dem Idiotenhügel übte ich mit Eifer und Ausdauer den Stemmschwung, Hinfaller inbegriffen. Die anderen übten den Parallelschwung und benützen den Schlepplift neben dem Jugendheim. Nach Tagen des fleißigen Übens durfte ich den Schlepplift benützen und mühte mich mühsam, einen Stemmschwung nach dem Anderen, über die Piste.

Am letzten Tag fand das Abschlussrennen, ein Riesentorlauf, statt. Jeder stellte sein Können unter Beweis. Ohne ein Tor auszulassen bewältigte ich den Lauf, ich war  ganz stolz. Abends fand die Siegerehrung statt, für die ersten drei Plätze gab es eine große Tafel Suchard Schokolade. Von der Laufzeit her war ich der Letzte von allen. Da ich als blutiger Anfänger den Riesentorlauf ohne Fehler gemeistert hatte, bekam auch ich eine Tafel Schokolade. Darüber kann ich mich noch heute freuen.

Vollmilchschokolade

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