Um über die Zukunft der Arbeit nachzudenken gibt es vielerlei Anlässe. Es muss nicht der 1. Mai sein, wo man traditionell der Arbeiterschaft gedenkt. Es gehört zum guten Ton, dass in den Tageszeitungen, den Wochenzeitschriften und in Fernsehbeiträgen darüber spekuliert wird, wie die Zukunft der Arbeitswelt aussehen wird. Wir dürfen davon ausgehen, dass darüber kaum sichere Prognosen möglich sind. Das einzig Konstruktive ist, man kann auf die letzten Jahrhunderte, aus eigener Erfahrung auf die letzten fünfzig oder vierzig Jahre zurückschauen. Dabei feststellen, wie sich der ehemalige Beruf oder Arbeitsplatz geändert hat. Nicht nur das Werkzeug für die Arbeitsvorgänge hat sich geändert, in den meisten Berufen gibt es ein mehr an technischer Unterstützung. Manche Aufgaben werden jetzt von Maschinen erledigt, viele Berufe und Arbeitsplätze hat es vor dreißig Jahren nicht gegeben. So in digitalen und elektronischen Bereichen. Ich stelle fest, dass der Fokus zu sehr auf den Maschinen und den Arbeitsplätzen liegt. Vergessen wird ob die Menschen, welche vor fünf Jahren oder in fünf Jahren in das Berufsleben einsteigen werden, sich dasselbe Berufsleben wünschen, wie wir es hatten. Ich sage einmal die Generation der fünfziger und sechziger Jahre. Für uns war es selbstverständlich, dass die Arbeit an erster Stelle stand, Pflichterfüllung. Wie haben uns bemüht, sich im Betrieb durch Fleiß und freiwillige Fortbildung hochzuarbeiten. Wechselte man nicht von sich aus der Firma, hatte man zumeist einen Arbeitsplatz und Job auf Lebenszeit.
Die Wünsche und Vorstellungen der heutigen Berufseinsteiger gehen in eine andere Richtung. Sie wollen sich bei der Arbeit entfalten und ein mehr an Freizeit haben. Sie arbeiten so viel, wie sie brauchen, um ihre Hobbys und die Freizeit zu finanzieren. Sie wollen sich amüsieren, auf einem Altstadtfest, am Strand oder beim Reisen in exotische Länder. Vieles Sehen und Erleben in kurzer Zeit.
Zeitenwandel