So hatte ich die Möglichkeit das Stadion, über dessen Ausmaße und Kosten in den letzten zehn Jahren viel berichtet wurde, einmal von innen zu sehen. Über eine sinnvolle Nachnutzung des Stadion wird bis heute spekuliert. Aktuell gibt es einen Streit um Honorarzahlungen zwischen dem Finanzier des Projektes und den Initiator des Projektes.
Beim Eintritt in das Stadion nahm die Security eine Taschenkontrolle vor, wobei ich scherzhaft bemerkte: In meiner Handtasche verbirgt sich keine Motorsäge. Eine Motorsäge wäre das Gegenstück zu einer Sprayfarbe. Genauso wie wenn eine Person die Dürrer Ausstellung in der Albertina besucht, mit der Absicht dem Hasen eine grüne Wiese unter dem Hintern zu sprühen. Für mich das Erste war, nachzufühlen, wie ist es, wenn das Stadion bei einem Popkonzert bis auf den letzten Platz ausverkauft ist ? Ich dabei auf einem schmalen kalten Plastiksessel, mit wenig Beinfreiheit, sitzen müsste. Würde ich nach oben, nach unten, nach rechts, nach links oder geradeaus schauen, überall würden Menschen sitzen. Ein beengendes Gefühl. Ich kenne ausverkaufte Theater- und Konzertsäle, das Kino auf Kreuzfahrtschiffen, nirgendwo hatte ich dieses beklemmende Gefühl. Hinter mir steil aufsteigende Sitzreihen, die besetzt wären, von wo die Besucher herunterpurzeln könnten. Es wäre eine Menschenlawine, welche in das Rutschen und am Stadionboden zum Stillstand käme. Welche Hysterie dreißigtausend Menschen in einem Gefahrenmoment entwickeln, kann ich nicht voraussehen. Massenlosigkeit wäre das Wort für diesen Zustand.
In den Bäumen und Sträuchern erkannte ich ein zerbrechliches Gut, wie eine durchscheinende Porzellanvase. Der wunde Punkt dieser Installation war, in Kärnten gibt es rundum viel Grün, als Wiesen, Aulandschaften und Waldbestände. Der industrielle Charakter, das großstädtische Umfeld des Peintnerbildes fehlte.
Wolkenkratzer