Die Osterfeiertage des Jahres 2020 wurden schon im Vorfeld als eine Zeit unter besonderen Umständen genannt, das Corona- Ostern. Es waren keine gemeinsamen Feiern mit wohnungsfremden Personen erlaubt. Durch die Ausgangsbeschränkung und das Versammlungsverbot zur Eindämmung der Pandemie wurden die Kirchen geschlossen, alle christlichen Feiern abgesagt. Für Kärnten und Steiermark auch die so beliebte Fleischweihe. Es brach die Zeit der digitalen Gottesdienste an, einem war ich am Palmsonntag gefolgt, der Messe aus dem Wiener Stephansdom. Eine Messfeier ohne Kirchgänger, ein Kirchenschiff von großer Dimension, aber mit leeren Kirchenbänken. Im Altarraum zelebrierte der Kardinal, unterstützt von einem Zeremonienmeister, begleitet von zwei Sängern und einem Orgelspieler eine Messe. Ein erbärmlicher Anblick. Ansonsten agiert der Kardinal inmitten einer großen Priesterschar, Subpriester, mit einem großen Chor und dem Kirchenvolk die Festmesse.
Wobei mir nicht ganz wohl ist, wenn ein Priester die Sonntagsmesse am Altar zelebriert. Wir, das Kirchenvolk, sind die Zuschauer, wie bei einer Barbara Karlichshow im Fernsehen, das dem Geschehen am und um den Altar folgen. Dabei denke ich an die Bibelstelle wo Jesus mit den Aposteln das letzte Abendmahl feierte. Dieses gilt als Einsetzung der Eucharistiefeier. Dabei saß Jesus mitten unter den Aposteln an einem Tisch und hantierte nicht exklusiv allein an der Theke oder dem Altar. Einmal wurde ein kleiner Schritt zum Kirchenvolk getan, seit dem 2. Vatikanischen Konzil wendet sich der Priester mit dem Gesicht den Gläubigen zu. Nicht wie anno dazumal den Rücken. Der nächste Schritt wäre, dass der Volksaltar wirklich inmitten der Kirchgänger stehen würde und die Mitfeiernden den Altar umschließen würden.
covid – 19/Ostern 2020
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