Bei den Online-Konferenzen, welche in der Quarantäne an Quantität und Qualität zugenommen haben, entstand immer wieder das Gefühl, hoffentlich wird man sich bald real im Kurs treffen können. Viele Kursteilnehmer freuten sich darüber, als man nicht mehr virtuell im Kurs war, sondern real im Kursraum gegenüber saß, wenn auch mit einem gehörigen Abstand.
Mehrere Jahrzehnte hatte ich Kundenkontakte, wo ich mit Handschlag und offenen Blick auf die Kunden zugegangen bin. Auch nach drei Monaten Eingewöhnung fällt es mir schwer bei einem Treffen mit Bekannten und Kollegen meine Hand nicht zum Gruß auszustrecken. Meistens bleibt der Arm auf halber Höhe stecken, ich bin verunsichert und entschuldige mich bei meinem Gegenüber dafür, dass ich ihm nicht die Hand reichen darf. Mit einem Achselzucken lasse ich den Arm wieder fallen. Wir trennen uns mit viel Bedauern und verschieben den Handschlag auf später, in einem Jahr?
Später soll es die Normalität wiedergeben. Der Wunsch zum Verbleib in der neuen Normalität ist gering, obwohl ich mir beim Ressourcenverbrauch wünsche, dass es zu einer Reduzierung kommt. In unser aller Interesse sollen wir mit den Gütern sorgsam umgehen und nur das zum Leben notwendige anschaffen. Die Waren des täglichen Bedarfs nicht von vornherein als Kurzzeitprodukte, sondern als Langzeitprodukte ansehen.
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