Das Eingangsfoyer des Stadtkino ist fast menschenleeren, einer der drei Kinosäle wird vor der nächsten Vorstellung gerade gelüftet. Darin wird der Film über das Leben von Madam Marie Curie gezeigt. Ich mache einen Blick in den Kinosaal der etwa neunzig Besucher fasst und obwohl der Film in wenigen Minuten beginnt, ist noch keine Person im Saal. Gerade werden die Fluchttüren vom Personal geschlossen. Drei Personen, welche im Foyer an einem Tisch sitzen, verlassen das Kino. Als einziger Besucher stehe ich vor dem Kassenschalter und verlange eine Eintrittskarte. Es gibt Einheitspreise, alle Sitzplätze ob Vorne, in der Mitte oder die fußfreien Plätze haben denselben Preis. Die Verkäuferin besteht darauf, dass ich konkret angebe in welcher Reihe und auf welchen Sitzplatz ich Platz nehmen werde. Sie muss dies wegen des Corona-Sitzplatzmanagement wissen, ich darf nur auf dem zugewiesenen Sitz Platz nehmen. Auf meinen Einwand, dass ich augenscheinlich der einzige Besucher für diese Vorstellung bin, stellt sie fest: „Es sei für das Corona-Sitzplatzmanagement unerheblich wie viele Leute dann tatsächlich den Film besuchen. Es gäbe klare Vorschriften und meinerseits sei der Abstand zu anderen Besuchern verpflichtet einzuhalten“. Meine Bemerkung, zu welchen Besuchern, ignoriert sie. Ich bin der einzige Zuschauer. Zu anderen Personen Abstand zu halten ist mir während des ganzen Filmes nicht schwergefallen.
Es war ein spannender Film über eine bemerkenswerte Frau und ein tolles Gefühl eine Privatvorführung für € 7.7o zu genießen. Der Film hat mich dazu angeregt eine Biographie über Madam Marie Curie zu lesen. Es gibt Situationen, welche in Vorcoronazeiten undenkbar gewesen wären. Aus dem Tagebuch…