Bei unserer Einschätzung der wirtschaftlichen Folgen für das Kleingewerbe durch die Pandemie unterstützt uns, dass wir im Wirtschaftsleben vor der Jahrtausendwende es am eigenen Leib miterlebten. Heute mit unseren Einsichten und Ansichten trotz aufmerksamem Studium der Wirtschaftsberichte in den Zeitungen nicht mehr ganz update sind. Wir können wohl auch nicht immer den Gedankengängen heutiger, junger Unternehmer folgen. Vieles ist in Fluss geraten und Jungunternehmer nähern sich heute mit einer anderen persönlichen Einstellung den Aufgaben im Handel, in der Gastronomie oder im Friseurgeschäft. Eine solche Situation wie es im letzten Jahr war, auch wenn wir verschiedene Schwierigkeiten, Umsatzausfälle bewältigen mussten, dies haben wir nicht erlebt.
Die Zeit, welche schon in normalen Zeiten nicht genau zu bestimmen ist war für uns in Pandemiezeiten noch weniger greifbar. Die alltäglichen, die gewöhnlichsten Verrichtungen an denen wir die Tage festhalten konnten, gab es nicht mehr. gibt. Ich denke, dass in der Coronapandemie die Zeitwahrnehmung außer Kraft gesetzt wurde. Wie werden wir die Zeit nach der Eindämmung der Coronakrise wahrnehmen, wieder normal wie früher? Dazu gibt es ein interessantes Bonmot. Auf die Frage: „Werden wir nach der Pandemie wieder zur alten Normalität zurückkehren“, kam zur Antwort: „Ich fürchte ja“.
Alltäglichen Tätigkeiten haben wir vor Corona keine Beachtung geschenkt, diese waren etwas Nebensächliches. In der Vorcoronazeit orientierten wir uns an Brauchtumsfesten, Konzerte oder Museumsbesuche. Dem Jahr gaben ein Meeraufenthalt und Studienwoche eine Struktur. Auch die kirchlichen Feste wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten, mit ihrer besonderen Liturgie waren Zeitstempel.