Man könnte annehmen, dass, bei einem Gottesdienstpublikum mit dem Durchschnittsalter für ein Seniorenheim das Smartphone während des Gottesdienstes ein Tabu ist. Eine Stunde Abstinenz, ohne ständig nachzusehen ob es E-Mail oder WhatsApp Nachrichten gibt. In jeder zweiten Bank konnte ich beobachten wie Gottesdienstteilnehmer im Stift Ossiach zum Smartphone greifen und auf Nachrichten und SMS reagieren. Dabei befanden sie sich in bester Gesellschaft, schräg vorne erkannte ich den ehemaligen Nationalratspräsidenten und Seniorenbundobmann als Besucher des Festgottesdienstes. Regelmäßig griff er in die Außentasche des Sakkos nach seinem Smartphone, um die neuesten Nachrichten zu checken und reagierte darauf. Dies ist Grund genug meine Meinung zu revidieren nur die Jugend, die Millennium, die Y und Z Generation kann keine Viertelstunde auf ihr Smartphone verzichten. Jetzt zähle ich dazu auch die Siebzig- und Achtzigjährigen, dass sie auf ihr Smartphone nicht verzichten können.
Im Gastgarten des Stiftes wird an allen Tischen telefoniert und der Freundin mitgeteilt, dass man gerade einen stimmungsvollen Gottesdienst erlebt hat. Jetzt sitzen wir bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen im Gastgarten und haben einen herrlichen Blick auf den Ossiacher See. Wir machen nach dem Genuss einer Kirchtagsuppe einen Rundgang durch den abwechslungsreichen Handwerksmarkt. Schon öfters haben wir uns gefragt, woher die Kunsthandwerker immer wieder die neuen Ideen hernehmen? Einerlei ob sie mit Ton, Metall, Filz oder mit Holzfundstücken vom Gailufer arbeiten. Die Fahrt nach Ossiach hat sich in mehrere Art und Weise gelohnt. Ein Ordensgründer hat einmal gesagt: “Heilig zu leben heißt der Seele und dem Körper etwas Gutes tun”. Aus meinenTageheften…