Könnten wir einen unbefangenen Blick von außerhalb auf unseren Körper machen, mit dem Blick eines Außerirdischen, dann würden wir erkennen wie zerbrechlich dieser ist. Diese Sicht auf unseren Körper wäre vergleichbar mit den Erfahrungen die Astronauten gemacht haben. Kehrten sie von einer Mondumkreisung oder von der Raumstation Mir zurück zur Erde, erzählten sie von einer bläulich gefärbten Kugel, die Erde. Sie waren erschüttert von der Einsamkeit und der Gebrechlichkeit der Erde im Universum. Manche Astronauten hätten der Erde am liebsten einen Mantel umgehängt, um sie vor kosmischer Kälte oder einer Infektion durch Weltraumviren zu schützen. Dabei sind es die Raumfahrer, welche sich in einer unvorstellbar verletzlichen Situation befinden. Zu zweit oder zu dritt in einer Raumkapsel im weiten All, beim kleinsten Missgeschick könnten sie verloren sein. Vielleicht stärkt dies ihre Vorstellung, dass hinter dem Zusammenspiel der einzelnen Gestirne und Planeten eine Schöpfermacht steht.
Abseits sozialer Strukturen empfinden wir im Allgemeinen ähnlich. Wir vermuten für unseren Körper, für die Erde, für das Universum eine Schöpfermacht. Nur herbeigesehnt, um in der Zerbrechlichkeit nicht allein zu sein? Zum Anderem hängt es von der eigenen Stabilität ab, ob man sich auf das Wahrnehmbare verlässt. Dem Zweifel, einmal könnte die Phase der Ausgewogenheit vorbei sein, keinen Platz einräumt. Das Leben als ein ständiges Wechselspiel zwischen Wohlfühlphase und Problemphase deuten. Es ist ein Vorteil wenn man über einen stabilen Körper verfügt, dem man einiges zumuten kann und der einiges abfedert. Es geht uns allen so, dass wir über unserem sozialen Gefüge hinaus eine schützende Hand wünschen. Wie stark jeder diese fürsorgliche Hand annimmt und sich auf diese einlässt, ist seine persönliche Entscheidung. Ist da jemand?