spitz:namen

Wer hat sich einmal darüber Gedanken gemacht, mit wie vielen Spitznamen er in seinem Leben bedacht wurde und welche Schlüsse man daraus ziehen könnte? Zumeist fällt das Zeitalter der Spitznamen in die Schulzeit, es gab einen besonderen Anlass wodurch man aufgefallen ist. Es kann ein Missgeschick passiert sein, sodass von den Mitschülern ein Spitznamen kreiert wurde, er kann auch eine Ehrenbezeichnung sein. In der Zeit von meinem zehnten bis zum vierzehnten Lebensjahr bekam ich mehrere Spitznamen. Der Ort war der Aufenthalt in einem Internat und dort erlebte ich mit den Mitschülern viel Gemeinsames. Wir trennten uns nach dem Schulunterricht nicht, sondern verbrachten den weiteren Tag gemeinsam. Ein Freizeitvergnügen war das Indianerspielen im Wäldchen hinter dem Fußballplatz. Schon das Herstellen der notwendigen Kriegsgeräte bedeutete einen Mordsspaß. Es brauchte einen Tomahawk, einen Speer, Pfeil und Bogen, sowie zwei Indianerstämme, welche sich feindlich gegenüberstanden. Da wir nicht wussten, wo uns der gegnerische Stamm auflauerte, galt es einen Späher auszuschicken.

Die Aufgabe des Spähers bekam ich, ich konnte gut beobachten und mich lautlos zwischen den Sträuchern fortbewegen. In dieser Rolle bekam ich den Spitznahmen Silberpfeil. Die Leidenschaft für das Indianerspielen ging so weit, dass wir auch bei einer Schneehöhe von einem Meter im Wald auf Kriegspfad waren. Wenn uns die Pförtnerglocke zur Studierstunde rief, waren die Hosen zumeist bis zu den Knien nass.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert