land:verdichtung

Ein neues Schlagwort, nachdem bei der Coronapandemie die Schlagwörter ausgehen, ist die Versiegelung von Boden in Österreich. Teilweise erfolgt dies durch Infrastrukturprojekte wie Bahn- und Autobahnbau, aber auch, dass außerhalb der Stadt- und Dorfzentren Einkaufszentren entstehen. Die Zu- und Abfahrten sowie die nötigen Parkplätze verbrauchen ein Vielfaches an Bodenfläche von der Verkaufsfläche. Gerne wird argumentiert die Menschen sollen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. Zumeist liegen die neuen Supermärkte in kleinen Ortschaften, wie in Feistritz an der Gail, weit außerhalb der Siedlung. Den Supermarkt für den täglichen Einkauf zu nützen ist nur für Menschen die gut zu Fuß sind möglich. Für einen größeren Einkauf ist dies selbst für agile Menschen ohne Auto nicht möglich. Ältere Menschen scheitern an der Lage der Lebensmittelmärkte, da sie diese nicht zu Fuß erreichen können. Von dem Transport der gekauften Lebensmittel ganz zu schweigen. Fast gleichzeitig mit dem Supermarkt auf der grünen Wiese hat sich der Trend zum Einfamilienhaus auf der grünen Wiese entwickelt. Vielfach, dies war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert gängige Praxis, wurden den scheidenden Bauernkinder mit einem Baugrund ihr Pflichtteil abgegolten. Diese Praxis hat sich über die Jahrtausendwende erhalten, es ist keine andere Möglichkeit in Sicht. Grünfläche ist vorhanden, während Bargeld am Bauernhof zumeist Mangelware ist. Eine Alternative gibt es, gehört zur Landwirtschaft ein respektabler Waldbesitz. Geht es um Besitz und scheidende Bauerskinder weiß ich aus unserer Familie, dass der Hoferbe seinen Mitgeschwistern einen Baugrund überschreibt.

Der neueste Fokus in den Städten heißt Bau Verdichtung, dies bedeutet renovierungsbedürftige Häuser zu revitalisieren und sogenannte Baulücken zu schließen. In gewissen Lebenslagen oder Lebensalter ist es sinnvoll sich vom Haus- und Grundbesitz zu trennen. Erleichtert wird das Abstoßen einer Liegenschaft, wenn ein konkretes Bedürfnis herangetragen wird. Der Verkauf ist eine einmalige Angelegenheit, während eine Vermietung oder Verpachtung einem lebenslang ein Zubrot sichert. Anderseits können bei einem Gebäude, abhängig vom Baujahr und dem Bauzustand, kleine und große Erhaltungsarbeiten anfallen. Der Interessentenkreis, für wen ein Objekt geeignet und erstrebenswert ist, kann an Größe variieren. Hierbei gilt es zwischen maximalen Verkaufspreis und einmaliger Gelegenheit abzuwägen.