Im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten sind die Menschen heute Diesseitsorientiert, wir erwarten unser Glück jetzt, am besten sofort. Niemand gibt sich heute damit zufrieden, wenn ihm versprochen wird im Jenseits wird er für seine Entbehrungen entschädigt. Etwa ab dem dreizehnten Jahrhundert kommen in breiten Bevölkerungsschichten Zweifel an der vergoldeten Ewigkeit auf. Zu dieser Zeit, im Jahr 1282, wird unser Bauernhof, vulgo Unterdabernig, erstmals in den Büchern des Klosters Millstatt urkundlich erwähnt. Der Großteil des Gehöfts stammt noch aus dieser Zeit. In meiner Kindheit befanden sich über dem Erdkeller die Troadkästen. Es wird angenommen, dass die Bauern ihr Zehent für das Kloster Millstatt, Getreide, hier abgeliefert haben.
Der Auslöser für mein in mich gehen, ob wir unsere Wünsche immer steigern müssen, ist der allerorten lauter werdende Ruf und die Feststellung, wir müssen das Wirtschaftswachstum vom Vorcoronaniveau erreichen. Seit die Bekämpfung der Coronapandemie Fortschritte macht, setzten viele Händler ihre Hoffnungen darauf, dass die Kundenfrequenz im Einkaufscenter Atrio steigt. Die Auslastung in den Tourismusbetrieben soll in diesem Sommer das Vorcoronaniveau übersteigen. Ich erinnere mich an Aussagen welche zur Zeit der Hochblüte der Coronapandemie gefallen sind: Es macht Sinn nach der Pandemie über nachhaltiges Wirtschaften, über den übermäßigen Konsum, nachzudenken. Die Zeit der Lockdowns und Einschränkungen wurde als Zeit zum Innehalten propagiert, wo wir über unseren Ressourcenverbrauch nachdenken können. Nach der Pandemie können wir über unser künftiges Wohlbefinden neu entscheiden. Unser Glück nicht allein im Konsum suchen, sondern im sozialen Frieden, im netten Miteinander, im bedachtsamen Verbrauch. Nach diesen Werten wird man derzeit vergeblich suchen, ihre Präsenz ist aus den Medien verschwunden.