nach:corona

Jetzt wird darüber geklagt, dass wir wenige positive Dinge aus der Corona Zeit in die Nachcoronazeit mitgenommen haben. Zuallererst war damals die Rede von einem behutsameren Umgang mit anderen Menschen, man hat den Eindruck, das Gegenteil ist der Fall. Die Äußerungen in der Warteschlange vor der Supermarktkasse werden rauer. Gibt es eine Verzögerung beim Bezahlen, weil man eine Frage an die Kassiererin hat, >dies kann man im Internet nachschlagen.  Wurde übersehen etwas zu wiegen und verzögert sich die Abrechnung heißt es gleich, >geht hier nichts vorwärts. Alle und alles soll funktionieren wie am Fließband. Bei mir stellt sich dazu ein Bezug zu meiner Arbeit am Fließband her, als Absatzschrauber in der Gabor Damenschuhfabrik in Spittal an der Drau. Es gab zweierlei Ursachen, wenn es am Fließband stockte.  Beim Vordermann, dem Sohlenkleber, wenn dieser ein Problem hatte mit dem passgenauen Aufkleben der Schuhsohlen und den Vorgang wiederholen musste. Waren die Schuhsohlen verrutscht, war es schwierig den Absatz richtig zu positionieren. Die noch schlimmere Situation war, wenn das Oberleder auf den Leisten schlecht aufgezogen war, die Naht schief.  Bei alldem ging es darum, dass man das Tages Pensum von etwa zwölf Partien Schuhen vor Augen hatte.

Nach Corona gibt es eine Verbesserung im Verhalten bei der Liftbenützung in Bürogebäuden, in öffentlichen Gebäuden und in Hotels. Befinden sich bereits einige Personen in der Kabine wird vor dem Zusteigen nachgefragt, ob man einsteigen darf? Dies ist respektvoll gegenüber den anderen Liftbenützer. In Vorcoronazeiten hätte man darüber kein Wort verloren und die Menschen haben sich in den Lift gezwängt, bis keine Luft mehr zum Atmen da war. Jetzt wahrt man zu den nächsten Liftbenützern etwas Abstand und stößt nicht beim Nächsten an. Zum anderem verzichten manche, wenn es schon etwas voller ist auf das Zusteigen und warten auf die nächste Kabine. Bei einem Fassungsvermögen von zwölf Personen befinden sich jetzt zumeist nur die Hälfte an Personen im Lift. Etwas wäre in der Nachcoronaära bei der Liftbenützung noch verbesserungswürdig. Beim Einsteigen und Aussteigen zu grüßen, jeder in seiner Sprache. Auch wenn uns manche nicht verstehen können, jeder wird verstehen was mit dieser Grußformel gemeint ist.