Am Vortag habe ich an der Universität Salzburg an der Lehrveranstaltung, „Die Zukunft der Religion“ bei Professor Clemens Sedmak teilgenommen. Mich interessiert, welche Bücher die Dombuchhandlung von einem der interessantesten Salzburger Theologen und Ethiker auf Lager hat. Professor Sedmak hat am Kings College London Philosophie gelehrt und ist derzeit Lehrstuhlinhaber für Sozialethik an der Universität Notre Dame in den USA. Er ist Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg. Der Verkäuferin, eine Buchhändlerin, war der Autor Clemens Sedmak unbekannt. Hauptsächlich war sie damit beschäftigt Cappuccino und Mehlspeisen zu servieren. Nicht verzagen, den Computer fragen. Nach dessen Angabe sollten zwei Stück von Sedmak Buch, „Das gute Leben“, lagernd sein. Wo dieses Buch zu finden ist hat sie nicht gewusst. Auch nach einer zehnminutigen Suche konnte die Verkäuferin die Exemplare nicht finden. Ich war erstaunt, dass die Dombuchhandlung Salzburg von ihrem bekannten Ethikprofessor nur einen Titel vorrätig hat, sowie der Buchhändlerin der Name Clemens Sedmak unbekannt war. Ich bin anderwärtig fündig geworden. Professor Sedmak hat am Vortag das religionskritische Buch von C. S. Lewis, „Pardon, ich bin ein Christ“ zur Lektüre empfohlen. Aus Anlass des 50. Todestages von C. S. Lewis wurde das Buch aus dem englischen neu übersetzt und in einer Neuauflage herausgegeben.
Nach meinem Dafürhalten hat sich durch die elektronische Datenerfassung, im Vergleich zur Lagerhaltung mit Karteikarten und Protokollbüchern, nicht vieles verändert. Mich hat die vergebliche Suche nach dem Buch „Das gute Leben“ an meine Tätigkeit in den siebziger Jahren in der Posteinlaufstelle im Gruppenkommando II in Graz erinnert. Während meiner Bundesheerzeit war ich im Vorzimmer vom Oberst Tomschitz für den Posteinlauf und Postausgang zuständig. Jedes Schriftstück wurde penibel mit einer Nummer versehen und im Posttagebuch vermerkt, an welchen Wirtschaftsoffizier das Schriftstück zur weiteren Erledigung weitergeleitet wurde. War der Sachverhalt des Briefes erledigt, wurde das Antwortschreiben dem Eingangsbrief zugeordnet. Im Brieftagebuch wurde der Betreff, Absender und Empfänger verzeichnet. Während meines Grundwehrdienstes war ich damit Tag für Tag beschäftigt. Es war ein beschauliches Dasein. Von Zeit zu Zeit hatte ich auch die Aufgabe, wurde von Oberst Tomschitz ein Firmenvertreter empfangen, für diese Besprechung aus der Offizierskantine Getränke und Knabbergebäck zu servieren. An den Überresten konnte ich mich bedienen. Gab es vom Oberst eine Rückfrage nach einem bestimmten Schriftstück konnte es brenzlig werden. Penible Aufzeichnungen hin oder her, im schlimmsten Fall befand sich das verlangte Schriftstück nicht in dem Referat, wo es laut Posttagebuch hätte sein sollen. So stimmig fand ich die Suche nach den Büchern laut Bestandsliste.