Wo Tauben sind da fliegen Tauben zu.
Um den Anteil von Sperrmüll auf der Deponie zu reduzieren, organisierte der lokale Wirtschaftshof jährlich im Sommer eine flächendeckende, damals noch kostenfreie, Sperrmüll Entsorgung in der Untergailtaler Gemeinde. Durch das Engagement der Feuerwehrmänner wurde der Sperrmüll vor der Abholung nach brauchbaren, gut erhaltenen Gegenständen durchstöbert. Gleichzeitig konnten die Bewohner im Arnoldsteiner Feuerwehrhaus Kleider und Schuhe abgeben. Bilder, Geschirr, Bücher, Radios, Spiel- und Werkzeug, Kleider und Schuhe wurden dann im Sommer auf einen Flohmarkt verscherbelt. Das erwirtschaftete Geld wurde zum Ankauf von Geräten oder Ausrüstungen für die Feuerwehr verwendet. Der Flohmarkt bildete die Kulisse für einen Frühschoppen mit Musik, Bier und Würstel, ein echtes Dorffest.
In die landesweiten Schlagzeilen kam Arnoldstein, weil die Mülldeponie für Villach Land und Villach Stadt sich erschöpfte und ein neuer Standort für eine Restmülldeponie gefunden werden musste. Ein geplanter Ort war das Grenzgebiet zwischen Arnoldstein und Hohenthurn. Es gab emotionale Auseinandersetzungen im Kulturhaus von Mülldeponiebefürworter und – Gegner. Dagegen unter dem Motto keine Hausmülldeponie in der Gemeinde, die Umweltbelastungen durch die Industriebetriebe sind schon groß genug. Wie lautet ein Spruch, wo Tauben sind da fliegen Tauben zu, hier lautete das Motto, wo Dreck ist da kommt Dreck dazu. Während der hitzigen Diskussionen um einen geeigneten Standort hatten sich die Vorschriften von Seiten der EU zur Mülltrennung und Restmüllentsorgung verändert. Es durfte kein Müll mehr deponiert werden, vorgeschrieben wurde das Verbrennen des Restmülls. Einer der bevorzugten Standorte in Kärnten für eine Müllverbrennung war der Industriepark in Arnoldstein. Dort wurden wegen der starken Umweltbelastungen, auch wegen Preisverfall bei den erzeugten Rohstoffen, einige Betriebe geschlossen. Der Standort war danach ein umweltökologischer Sanierungsfall auf Grund der Bleibelastungen im Boden und in den Gebäuden. Bei einer Bürgerabstimmung entschied sich eine knappe Mehrheit der Bevölkerung für die Errichtung der Müllverbrennung am Industriestandort. Die Abwärme der Müllverbrennung versorgt den neu belebten Industriestandort mit Energie und das Kerngebiet der Gemeinde mit Fernwärme. Inzwischen wird Fernwärme aus der Arnoldsteiner Müllverbrennung bis in die Bezirkshauptstadt Villach geliefert und dort in das Fernwärmenetzt eingespeist.