Im Hochwasser Geschehen sind Schärding und Villach Partnerstädte.
Eine Stadt zu besuchen oder dort Urlaub zu machen, welche an einem Fluss liegt oder durch die sich ein Fluss schlängelt empfinde ich als ein besonderes Erlebnis. Das Frühstücken und Abendessen in einem Gastgarten mit Blick auf den Fluss ist etwas Besonderes. Für mich verbunden mit Melancholie, der stete Fluss des Wassers als Parabel für den Fluss des Lebens, für die Zeit ohne Wiederkehr. Dasselbe Wasser fließt nur einmal vorüber. Schärding am Inn wird auf einer Seite durch hohe Ufermauern vom breiten Inn abgegrenzt. Vom höhergelegenen Gastgarten eines Wohlfühlhotels geht der Blick direkt auf die Wasseroberfläche, er überspringt die Flusspromenade. In der Nähe überquert eine Brücke den Inn und verbindet Österreich mit Deutschland. Die Brückenpfeile aus Granit stammen aus dem 14ten Jahrhundert. Wie ist es den damaligen Baumeistern gelungen die Pfeiler im Flussbett zu verankern? In dieser Bauphase die Fundamente von den Wassermassen freizuhalten?
Das Wohlfühlhotel wurde in den Jahrzehnten des Bestehens immer wieder von den Hochwassern des Inns heimgesucht. An zwei Hausecken sind die Hochwassermarken eingezeichnet, eine davon reicht bis in den ersten Stock. Das Hotel ist mit zeitgenössischen Kunstwerken ausgestattet. Die Bilder, Installationen und Skulpturen sind Teil der Hoteleinrichtung, es gibt dazu einen eigenen Kunstführer. Darin werden die Künstler vorgestellt und ihre Werke für die Kurgäste zugänglich gemacht. Der Hotelbesitzer erzählte mir, gibt es eine Hochwasserwarnung, dann werden als erstes die Kunstwerke des Erdgeschosses in den oberen Stock geschafft. Das letzte große Hochwasser war im Jahre 2013 mit einem Pegelhöchststand von 10, 50 Metern. Das Wasser des Inn erreichte den oberen Stadtplatz von Schärding. Beiläufig erwähnte der Masseur, dass die Massagekabine beim letzten großen Hochwasser überflutet war. Im Hochwasser Geschehen sind Schärding und Villach Partnerstädte. In Schärding tritt der Inn über sein Ufer, in Villach die Drau.