Hartpost, Papier für die Schreibmaschine, wurde blattweise verkauft.
Beim Infopoint vom Hypermarkt machte ich die Service Mitarbeiterin darauf aufmerksam, dass der Rabatt beim Blumenstrauß nicht abgezogen wurde. Von mir wurde verlangt, dass ich den Rabattaufkleber vorlegen möge, nur dann kann die Differenz rückerstattet werden. Ich habe nach dem Kauf direkt einen Krankenhausbesuch gemacht und den Kassa Bon erst abends zu Hause überflogen. Die zugezogene Abteilungsleiterin vertrat die Meinung, es wäre meine Pflicht als Kunde gewesen, die Kassiererin auf die Reduktion aufmerksam zu machen. Eine nachträgliche Vergütung sei nicht möglich. Mein Einwand, es kann nicht Sache des Kunden sein auf etwaige Vergünstigungen und Rabatte beim Zahlvorgang aufmerksam zu machen, dies falle in die Kompetenz der Kassiererin. Dass die Blumensträuße vom Wochenende reduziert verkauft wurden, wurde nicht in Abrede gestellt. Nach Aussage des Supermarktpersonal haben sie schlechte Erfahrungen mit Kundenreklamationen. Kunden versuchen mit vielen Tricks Rabatte und Prozente zu bekommen, welche ihnen nicht zustehen. Ich versicherte der Abteilungsleiterin, dass ich nach fünfundvierzig Jahren Tätigkeit im Verkauf kein Gummiringel aneignen würde, ohne zu bezahlen. Der Differenzbetrag von zirka fünf Euro wurde aus der Portokassa rückerstattet.
Meine Aussage, nicht einmal ein Gummiringerl ohne zu bezahlen mitzunehmen hat seinen Ursprung in meinen Lehrjahren in der Papierhandlung Petz . Statt Tixo wurde dort in den sechziger Jahren ein Semperit Gummiringerl verwendet. Die Hartpost, ein universelles Papier für die Schreibmaschine, wurde blattweise verkauft. Zehn oder zwanzig Blatt Hartpost wurden zusammengerollt und mit einem Gummiringerl versehen. Die Hartpost hatte in den 60er und 70er Jahren dieselbe Rolle wie heute das Kopierpapier. Die Klarsichtfolien wurden ebenso stückweise verkauft. Der private Verbraucher konnte sich damals den generösen Verbrauch von Hartpost und Klarsichthüllen, wie heute beim Druckerpapier, nicht leisten. Im Magazin fielen immer wieder Gummiringe auf den Holzboden und blieben unbemerkt. Kam die betagte Seniorchefin in das Geschäft um Harry ein wenig Gesellschaft zu leisten, dann hatte sie einen Blick für die Gummiringe. Sie ermahnte uns das Gummiringerl vom Boden aufzuheben und damit sorgsam umzugehen.