UN . SERIÖS fficeffice” /> |
||
|
SCHAU . PLATZfficeffice” /> Ein Nebenschauplatz ist für mich die deutsche Bundestagswahl, Schröder gegen Merkel. In unserem medialen Zeitalter ist es so, dass es einerlei ist ob es Wahlen in der USA, in Afghanistan oder in Deutschland gibt. Auch die österreichischen Medien berichten darüber so, als wären es Nationalratswahlen in Österreich. Jeder Sender verspricht den Zuschauern die bessere Wahlberichterstattung. Welche Informationen bringen TV- Politikerduelle, außer ein paar schöne gefällige Sätze. Was bewegt die Menschen?, ich glaube der Ölpreis und die Wahlen sind Nebenschauplätze. Über diese Abwechslung im Alltagseinerlei ist man froh. Die Aufmerksamkeit der Menschen zueinander, innerhalb der Partnerschaft, unter Freunden oder Nachbarn verändert den Tag viel mehr als Wahlprognosen und Wahlhochrechnungen. Es ist sinnvoller dem Partner zuzuhören als dem Nachrichtensprecher. Die Nachricht von einer Benzinpreissenkung von drei Cent kann die Sorge, dass der Arm nicht mehr voll funktionsfähig ist oder dass man schlecht sieht, nicht zum Schweigen bringen. Vielleicht nächste Woche. |
||
|
PASSIONS . SPIELE |
||
|
REIMICHL . KALENDER Vier Monate bevor das neue Jahr 2006 anfängt liegt er da, der Reimichlkalender 2006, in der Tabak Trafik zwischen dem unübersichtlichem Zeitungs- und Zeitschriftenangebot. Die Wände der kleinen Trafik sind vollgestopft mit Zeitschriften aus allen Bereichen, den Garten- Wohn- Motorrad- und Computerzeitschriften. Dazwischen die Neue Post, die Freizeitrevue und die Bunte. Das Verkaufspult ist vollgeräumt mit Dosen für die Brieflose, überall stehen die Spender für die Lotto-Scheine „6 aus 45″ und ganz vorne ein Aufsteller mit den Scheinen für die Euro-Lotterie. Irgendwo ist noch Platz für eine Dose mit Einwegkugelschreiber und für den Ständer mit den Tempo-Taschentücher. Vor dem Wandregal mit den Zigaretten steht der Trafikant und beugt sich über die Sichtlade in der Feuerzeuge wahllos neben einander liegen. Es ist kaum möglich sich umzudrehen, ohne nicht am Billettständer anzustoßen. Auf der Fensterbank zwischen den Fußball- und Pferdestickers liegt der Reimichlkalender. Sein Aussehen hat sich in den letzten dreißig Jahren nicht verändert. Soll ich den Reimichlkalender schon jetzt im September kaufen, ihn mit Geschenkpapier verpacken und ihn zu Weihnachten auspacken? In meinen Jugendjahren fehlte der Reimichlkalender unter keinem Christbaum. Alle in der Familie freuten sich schon auf die schönen Geschichten und interessanten Berichte und Bildern aus der ganzen Welt. Die große Geschichte von Reimichl wurde während den Weihnachtsfeiertagen vom Vater laut vorgelesen und die ganze Familie hörte zu. Die Lektüre des Reimichlkalender reichte den Eltern für die ganzen Wintermonate. Der Reimichlkalender war damals nur in einer Buchhandlung erhältlich und dies war einer der wenigen Anlässe eine Buchhandlung aufzusuchen. Jetzt liegt der Reimichlkalender zwischen Zigaretten, Brieflosen und Klatschzeitungen auf der Fensterbank einer Tabaktrafik und wird den Geruch nach Tabak nie mehr los. Im Zigarettenrauch. |
||
|
UN . GEDULD In den meisten Kuranstalten ist es heute nicht mehr notwendig die Stiege zu benützen. Die einzelnen Stockwerke sind mit der Therapieabteilung, welche meistens unter Erdniveau liegt, mit einem Lift verbunden. So bleibt den älteren Kurgästen das zeitraubende und mühsame Stiegensteigen erspart. Wenn man jetzt annehmen kann, dass die Kurgäste das Liftfahren genießen, der kann etwas anderes erleben. Die Liftbenützer haben nicht die Geduld zu warten, bis sich die Lifttüren automatisch schließen. Es wird ungeduldig der Knopf „Sofortschließen” gedrückt und wird dies von jemandem vergessen, so drückt ein Mitfahrer. Die gleiche Ungeduld herrscht beim Rufen des Liftes, einmal drücken ist den Meisten zu wenig. Die Ungeduld des Alters. |
||
|