Betritt man durch eine schmale Tür das siebente Lebensjahrzehnt kann man nachdenklich werden. Man schätzt es, wenn man bei altersbedingter Gesundheit ist und Freude am Leben hat. Mit der Partnerin durch Frohsinn verbunden, interessiert am Tagesgeschehen im Inland und darüber hinaus. So wähnt man sich in einem kleinen Glückskosmos, da man in den letzten Jahren vor gravierenden Unglücksfällen, Krankheiten, sowie persönlichen Verlusten verschont geblieben ist. Gab es Todesfälle, so sind diese bei einigem persönlichen Abstand nicht so zu Herzen gegangen. Bekannte aus dem Geburtsort, dem Berufsleben, Mitschüler aus der Schulzeit mit denen man keinen regelmäßigen Kontakt hatte, lösen nur teilweise Betroffenheit aus. Zeigt sich dadurch eine coole Art mit dem Tod umzugehen, ist es Gefühlslosigkeit oder Selbstschutz? Wüssten wir um unsere Gebrechlichkeit, würden wir dann so sorglos in den Tag hinein leben? Uns beim Überqueren der Straße oder beim Autofahren auf einer Schneefahrbahn auf das Buchgefühl verlassen? Es ist erwiesen, dass sich viele Unfälle bei Reinigungs- und Reparatur Arbeiten im und am Haus ereignen. Trotzdem nimmt man Reparaturen am Haus in fünf Meter Höhe vor. Ich kenne schwere Zwischenfälle, bei denen der Gartenbesitzer versucht hat die letzten drei Äpfel vom Baum zu pflücken und dabei vom Baum gestürzt ist. Bei Arbeiten, wo eine Leiter notwendig ist, kommt es oft zu Unfällen, auch im Haushalt.
Im Betrieb wurde ich von den Inspektoren der Unfallversicherungsanstalt aufgefordert, den Mitarbeitern die richtige Handhabung der Stehleiter zu erläutern. In einem Datenblatt musste das Datum der Unterweisung, mit Unterschrift des Mitarbeiters, festgehalten werden. Diese Vorgaben habe ich in der Berufszeit als Belästigung wahrgenommen. Möglicherweise haben mich diese Unterweisungen bis heute vor einem Absturz von einer Stehleiter bewahrt, sei es bei der Obsternte oder dem Reinigen der Dachrinnen. Freischwebend.