corona:gelübde

Einige Kapellen, vor allem die Marterln, wie in Kärnten die Bildstöcke genannt werden, gehen auf ein Gelübde zurück. Wer es mit dem, von eigenen Händen errichteten Marterl ernst meint, lässt dieses von einem Pfarrer bei einer kleinen Feier einweihen. In den größeren Städten, zumeist an einem zentralen Platz stehen Pestsäulen, welche von den Bürgern nach dem Abklingen einer Seuche erbaut wurden. Zum Dank an Gott oder der Heiligen Maria geweiht. Am Villacher Hauptplatz steht eine Dreifaltigkeitssäule zu Ehren der Heiligen Maria und der Heiligen Dreifaltigkeit. Als Assistenzfiguren stehen ihnen der Pestheilige Rochus und der Feuerpatron St. Florian am Fuße der Säule zur Seite. Wird es am Ende der Coronapandemie zur Errichtung ähnlicher Pestsäulen und Bildstöcke kommen oder gehört diese Art der Volksfrömmigkeit und der Heiligenverehrung der Vergangenheit an?

Eine menschliche Verwandlung hat während der Pandemiezeit ein heirats- und bindungsunwilliger Mann genommen. Durch das Coronavirus war er tagelang mit über 40 Grad Fieber an das Bett gefesselt und das Fieber konnte durch kein Medikament gesenkt werden. Er verlor an Gewicht und fühlte sich total geschwächt. Ein paar Tage verbrachte er im Krankenhaus, was zu keinerlei Linderung seiner Schmerzen geführt hat. Durch die Corona Erkrankung ist ihm wahrscheinlich seine Endlichkeit, obzwar im besten Alter, bewusst geworden. Auch wurde ihm vor Augen geführt in welchem Dilemma seine Lebensgefährtin geraten würde, würde seine Viruserkrankung einen tödlichen Verlauf nehmen. Sie kennen sich seit etwa dreißig Jahren, leben schon lange im eigenen Haus und haben drei Töchter. In all diesen Jahren hat er es nicht über die Lippen gebracht seiner Lebensgefährtin einen Heiratsantrag zu machen. Das Coronavirus hat ihn weichgeklopft und er hat seiner Lebenspartnerin nach der Genesung einen Heiratsantrag gemacht. In aller Stille haben sie den Bund der Ehe, den Bund für das Leben geschlossen.

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