Die Corona Beschränkungen haben mir nicht mehr Zeit verschafft, gefühlsmäßig weniger, wahrscheinlich habe ich zu viele Pläne. Ab kommenden Montag will ich einen strengen Stundenplan einhalten. Für mich gleichen sich die historischen Maßnahmen aus der Pestzeit des Mittelalters mit den heutigen Maßnahmen gegen die Corona Pandemie. Die Häuser der Pestkranken wurden markiert und die Menschen unter Quarantäne gestellt, teilweise in Massenquartiere gebracht und von speziellen Pestärzten, heute Corona Ärzten, betreut.
Wir hoffen, dass an uns der Kelch einer Virusinfektion vorübergehen wird. Insgeheim geht man davon aus, dass das Coronapandemie im Sommer ausblutet, wie eine Grippewelle. Bei uns kommt es zurzeit zu keinen Problemen, der alltägliche Rhythmus. Außer unserem höheren gesundheitlichen Risiko gehören wir einer privilegierten Gruppe an, Pensionisten. Unsere Wohnungskatze Sissi hat zu Mittag auf der Loggia ein Rotkelchen erwischt und in das Wohnzimmer gebracht. Von mir wurde es wieder in die Freiheit entlassen. Wir rätseln noch darüber, wann die Ausgehbeschränkungen wieder aufgehoben werden? Nach Ostern dies ist Mitte April oder erst Ende April? Anderseits sind wir bereits zufrieden, wenn es in unserer Verwandtschaft und Nachbarschaft zu keiner Ansteckung kommt. Heute Mittag wurde bekanntgegeben, dass die Beschränkungen bis Ostermontag, den 13. 04. 2020 verlängert werden.
Mein Blick richtet sich auf die Straße, welche eine Verbindung vom Drautal zum Gailtal bildet. In einiger Entfernung gibt es eine Abfahrt zum Einkaufszentrum Atrio. An einem Nachmittag ist normalerweise ein Auto nach dem anderem auf der Tangente unterwegs, heute kann ich jedes Auto zählen. Einzelbetrieb, ein Auto und nach ein paar Minuten wieder eines. In diesem Ausnahmezustand erweist es sich als Segen wer einen Garten hat und dabei Beschäftigung und Ablenkung findet. In Politzen wird eine Nichte zur Gärtnerin, welche bisher wenig für die Gartenarbeit übrig hatte und unterstützt ihre Mama. Aus dem Tageheft…