ZEIT:spanne

Selten spürt man es, dass man in seinem Leben einen Wendepunkt erreicht hat. In jungen Jahren geht man damit meist sorglos um und hält diese für wiederholbar. Mit sechzig Jahren ändert sich dies und ich wünsche mir, dass es wie am PC einen Wiederherstellungspunkt geben würde, die Möglichkeit Ereignisse der letzten Jahrzehnte rückgängig zu machen. Dabei sollte das Wesentliche bleiben, die dunklen Tage, die Einsamkeit, das Gefühl der Überforderung, die hohen Ansprüche an mich selbst, das Horchen auf das Echo der Anderen. Eingespannt im System der Abhängigen, der wahrgenommen wird, weil man von ihm etwas fordern kann.

Es ist gut, wenn man solche Wendepunkte zu feiern weis. Der sechzigste Geburtstag ist ein neuer Lebensabschnitt. Man sollte ihn nicht übergehen, auch wenn man das Altersetikett bekommt. Bei einer Feier kann man die Verwandtschaft, denen man bisher ein schönes Bild von sich präsentiert hat, ein Bilderbuchleben, darauf aufmerksam machen, was man nicht erreicht hat und für immer offen bleiben wird. Auch erklären, dass man mit dem öffentlichen Bild nicht eins zu eins übereinstimmt.

Jubilar.

4 Gedanken zu „ZEIT:spanne

  1. Hallo Gerhard!

    Der Volksmund sagt: “Man soll die Feste feiern wie sie fallen”. Es gibt nicht oft die Möglichkeit für einen “großen Auftritt”: Geburt, Geburtstag, Hochzeit und Tod.

    Gruss schlagloch.

  2. Hallo Schlagloch 😉
    Hattest du einen runden Geburtstag? 🙂 *freu*
    Na dann … Herzliche Glückwünsche !!!
    Bleib gesund … “mehr” kann man einem “Jubilar” kaum wünschen 🙂

    Geburtstag übergehen? Warum das denn? Ist doch ein Grund zum Feiern. Wer nicht alt werden will, muß jung sterben!! Mein Mann, der nur 41 Jahre wurde, hätte viel dafür gegeben, 60 Jahre werden zu dürfen. Kein Grund zum Trübsal blasen 🙂

    Ob man mit seinem Tod nun einen “großen Auftritt” hat? Zumindestens bekommt man nichts von der Kaffeetafel ab. :-/ Dann kann ich auch auf den Auftritt verzichten 😉 .
    Schönes Wochenende 🙂

  3. Hallo Schlafmütze!

    Danke für die Glückwünsche. Du hast recht, man ist schnell unzufrieden. Wird man alt, ist es einem oft nicht recht, andere wären darüber froh gewesen. Mitbestimmen wie alt man wird, kann man nur in geringem Ausmaß, also liegt es in Gotteshand.

    Gruss schlagloch.

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