Die TV-Sendung war zu zwei Drittel vorbei, da wurde im Fernsehen ein Steinmarder gezeigt, ein Einzelner, sie sind Einzelgänger. Als dieses Tier mit seinem buschigen Schwanz zwischen den Steinblöcken herum hüpft, springt die Katze Undine vom Sofa auf, rennt zum Fernseher und setzt sich davor. Dann hüpft sie auf das Podest des Fernsehers und beginnt am Bildschirm mit der Pfote zu kratzen. Der Steinmarder verschwindet langsam aus dem Bild, zuletzt der Schweif, da guckt die Undine hinter den Fernseher, dann wieder nach vorne. Sie wechselt auf die andere Seite vom Bildschirm und blickt dort hinter den Fernseher. Es war klar zu erkennen, dass sie zuerst versucht hat den Steinmarder zu fangen und als er aus dem Bildschirm verschwunden ist, suchte sie ihn hinter dem Fernseher. Dieses Verhalten konnte ich eindeutig zuordnen. Ergänzend muss ich noch erzählen, dass Undine schon des öfteren bei Naturdokumentationen zum Fernseher gelaufen ist und mit den Tieren am Bildschirm spielen oder sie wahrscheinlich jagen wollte. Nicht bei allen Tieren, sondern ihrer natürlichen Jagdbeute.
Ich überlege mir, wie ist dieses Verhalten zu beurteilen. Undine ist keine Rassekatze, sondern als Mischling auf einem Bauernhof geboren. Am Bildschirm nach Beute zu jagen gehört nicht zu den natürlichen Jagdinstinkten. Auch nicht, nachdem der Schweif vom Steinmarder als letztes langsam vom Bildschirm verschwunden ist, mit dem Kopf hinter den Fernseher zu blicken. Für sie war es logisch, dass hier der Steinmarder auftaucht. Nach diesem Vorfall meine ich, dass man der Katze ein räumliches Denken zugestehen muss.
Hinter den Dingen.