Die Erzählungen über die Befindlichkeit bei Stress und Burnout sind heute zahlreicher, als die Schilderungen über den Zustand der Muse. Selbst im Urlaub soll keine Muse aufkommen, denn dies klingt nach Langeweile und Fadheit und dies will man um jeden Fall vermeiden. Nichts stößt auf so viel Unverständnis wie das Wort Langeweile. Anderseits ist es so, dass man auch für den Urlaub ein umfangreiches Programm bucht damit keine Eintönigkeit aufkommt. Bei vielen kommt hinzu, dass sie sich für unentbehrlich halten und eventuelle Zeitlücken mit einer Arbeit aus der Firma überbrücken. Den modernen Medien sei Dank. Gerade wie in der Kinderstube, wo man es nicht immer schaffte es ständig zu beschäftigen. Sofort war es ihm langweilig. Gehen Kinder zu einem Verwandtenbesuch mit und es gibt dort keine Gleichaltrigen zum Spielen und Herumtoben, dann ist man schnell damit konfrontiert, dass dem Kind eintönig wird. Auf seine Frage, was soll ich tun, hat man zumeist keine passende Antwort.
Auf den ersten Blick betrachtet haben es heute die Kinder leichter, es vergehen keine zehn Minuten und sie tippen auf ihrem Handy. Was genau, entzieht sich dem Einblick der Erwachsenen. Auch in der Gruppe ziehen sie oft die Beschäftigung mit dem Handy, dem gemeinsamen Spielen vor. Um jede Langeweile zu vermeiden, hält man für die Kinder, neben dem Schulbesuch, ein großes Freizeitprogramm bereit. Einzig und allein dazu, damit sie nicht zu viele Fragen stellen.
Zweifeln erlaubt.