Sie weis jetzt, dass sie einen Euro braucht um einen Einkaufswagen zu benützen. Im Supermarkt findet sie sich oft nicht zu recht, alles was sie an Lebensmittel braucht gibt es in zwanzig verschiedenen Sorten. Vor Jahren hatte sie beim Gemischtwarenhändler in der Kurve eingekauft, da war die Qual der Wahl nicht so groß. Es gab drei Sorten Brot. Brot war Brot. Die Gebäckabteilung vom Supermarkt ist flächenmäßig größer als es die Gemischtwarenhandlung war. Essen die Leute heute soviel Brot. Das Brot gibt es in vielen Geschmacksrichtungen, ohne nach Brot zu schmecken. Stündlich frisches Brot heißt, tiefgefrorene Rohlinge werden aufgebacken. In der Ecke steht eine Tonne für die Brotabfälle. Sie kauft Kaffee, Brot und Marmelade für das Frühstück und für abends Käse und eine Jausenwurst. Dazu Obst und einen Himbeersirup, mit Wasser zu verdünnen. Das Mittagessen bekommt sie von der Aktion „Essen auf Rädern.” Länger verweilt sie in der Abteilung für Katzenfutter. Auch hier ist die Auswahl groß. Es gibt verschiedene Firmen, die Gourmetreihe, die Klassikreihe und die Bionahrung. Das Futter gibt es mit verschiedenen Fleischsorten, wie Rind, Kaninchen, Lachs, als Ragout oder mit Saft. Jedes Schälchen nimmt sie in die Hand und überlegt was ihrer Katze Maxi schmecken könnte. Von mancher Sorte weis sie, dass frisst sie nicht, andere verschlingt sie. Ab und zu probiert sie etwas Neues aus. Zur Belohnung gibt es Catstick mit Salami. Ein Beutel Trockenfutter wird auch mitgenommen. Auf einer ovalen Geschenkschachtel ist eine Katze unter einem Christbaum abgebildet, dazu die Aufschrift „Fröhliche Weihnachten für …….” Die Schachtel ist gefüllt mit verschiedenen Sorten von Katzenfutter und zwei Gummibällen. Ihr eigenes Wohlbefinden spielt keine Rolle, im Mittelpunkt von ihrem Leben steht ihre Katze Maxi. So ist sie nicht allein in der Wohnung und es gibt immer etwas zu beobachten. Manchmal spielt die Katze mit ihr. Alles für die Katz. |
Kommentare
Rosenherz (22.12.07 14:28) Lieber Schalgloch!Mir kommen zu deinem Beitrag Zeitgenossen ein, die mit einem Hund oder eine Katze in der Wohnung leben. Sie mögen die Tiere lieber als Menschen. |
schlagloch Hallo Rosenherz! Es gibt Menschen, die sind von anderen Menschen schwer enttäuscht worden. Ein Hund oder Katze unterscheidet in der Zuwendung nicht, ob man jung ode alt ist, schön oder gebrechlich, wohlhabend oder arm. Manche sind zu müde, um sich auf eine neue menschliche Beziehung einzulassen. Gruss schlagloch. |
Robert Lender / Website (22.12.07 17:47) Manche sind enttäuscht von ihrer Mitwelt, manche werden Eigenbrötler, manche… Wie auch immer. Danke für deine Zeilen, die mehr vermitteln, als manche lange Geschichte. Mir gaben sie heute – mitten im Weihnachtstrubel – ein paar Minuten des Langsamwerdens und Nachdenkens. |
Gerhard (23.12.07 00:40) Wenn man es schafft, der Katze ein vollkommenes Leben zu bereiten, dann hat man wenigstens “einem” ein gutes Leben bereitet (wenn es einem bei sich selber verwehrt ist ). Die Katze als Stellvertreter. |
petros / Website (23.12.07 17:23) Seit ich meinen “Sorbas” habe, habe ich einen Freund. Zum Weihnachtsfest wünsche ich die Momente, die du suchst und dass hoffentlich nicht “alles für die Katz” ist. LG |
schlagloch
Manchmal berühren Beobachtungen die nicht mit “Gefühl” überladen sind mehr, als lange gefühlvolle Geschichten. |
schlagloch / Hallo Petros, danke für die Weihnachtswünsche, und der letzte Satz hat ,wie du schreibst, eine doppelte Bedeutung. Gruss schlagloch. |
schlagloch / Website (24.12.07 12:44) Hallo Gerhard, jeder sucht sich seinen “Stellvertreter” auf dieser Erde, für sein Leben. Gruss schlagloch. |