NICHTS . TUNIn einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte der Sänger Johannes Heesters (103) vor kurzem : „Nichts lässt einen so schnell altern wie das Nichtstun. Das Leben will gelebt werden.” Nichts hat in den letzten Jahren soviel Emotionen und Diskussionen freigesetzt wie die Pensionsreform. Noch immer ist dieses Thema nicht ausdiskutiert. Arbeiten wir zu wenig und gehen wir zu früh in Pension ? Vor allem wie lange ist man arbeitsfähig und wann beginnt die Arbeitsunfähigkeit. Dies dürfte von Beruf zu Beruf verschieden sein. Ein Kernpunkt für die Arbeitsfähigkeit dürfte die emotionale Bereitschaft sein, mit der man seinen Beruf ausübt. Wenn die Sinn der Arbeit verloren geht, die Erfolge ausbleiben, die Erwartungen nicht erfüllt werden und sich viele Schwierigkeiten ergeben, dann werden mit zunehmenden Alter die Gedanken immer öfter um die Pension kreisen. Man wird neidisch auf die Gleichaltrigen blicken, die schon in Frühpension sind oder auf die Dauerarbeitslosen die jeden Tag ihre Lokalrunde im Ort machen. Vielleicht sollte man an solchen Tagen an die zwei Sätze von Heesters denken, dass einem nichts schneller altern lässt wie das Nichtstun und das Leben will gelebt werden. Das Nichtstun birgt die Gefahr in sich am Leben vorbeizuleben. Wer mit dreißig Jahren nicht gelebt hat wie ein Dreißigjähriger, wird er es mit fünfzig Jahren nicht mehr können. Vom Verstand der rückwärts geht. |
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BAR . CAMP . KÄRNTENEs ist so schön, zu sehen, was dabei herauskommt, wenn einige Leute (Mrs. Zuckerwatte, Mr. Hightech und Markus Pirchner) ihr Hirnschmalz zusammentun und die Ärmel hochstreifen. Ich kann mich noch gut ans erste Brainstorming erinnern, als noch keiner so recht daran glauben wollte, im “Hochtechnologieland” Kärnten ein BarCamp nach US-amerikanischem Vorbild steigen zu lassen. Mittlerweile verzeichnet die BarCampKärnten Homepage (die eigentlich ein Wiki ist…) satte 57 fixe Anmeldungen (laut Zählart von Querdenker Hannes Treichl ja eigentlich sogar schon 200) und es steht die Veranstaltung dank zahlreicher Sponsoren auch finanziell auf solidem Boden. Danke übrigens an alle, die uns dabei helfen, das BarCampKärnten für alle TeilnehmerInnen zu einer super Veranstaltung zu machen.
Aus dem Blog von |
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KRANK . HEITDer Winter ist für Fiebererkrankungen oder den Befall durch Viren eine bevorzugte Jahreszeit. Die meisten Menschen leiden in dieser Jahreszeit an Bewegungs- und Vitaminmangel. Oft bedeuten die letzten und die ersten Monate im Jahr auch einen erhöhten Einsatz am Arbeitsplatz. Die Tage im Bett können für jemanden, der den täglichen Kontakt mit Menschen gewohnt ist, unendlich lang werden. Alles was man sich vom Nichtstun erträumt hat wird zum Alptraum. Vieles, was einem ansonsten Freude bereitet, der Blick auf die Berge, das Lichtermeer am Abend, ist einem überdrüssig. In den Büchern die im Wohnzimmerschrank stehen, sieht man nicht die Freunde für gute Unterhaltung und die Vermittlung von Erfahrungen, sondern das Leid unter denen die Dichter die Bücher geschrieben haben. Man will nicht wissen, wann die Welt begonnen hat, wann sie endet, man will nicht einmal wissen ob sie existiert. Wer schreibt lebt. |
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LEBENS . WARNUNGEs ist offensichtlich, dass wir uns an ungewöhnliche Wettersituationen gewöhnen müssen. Die Winter sind schneearm, es gibt im Herbst Regenfälle von nicht bekannter Intensivität, dann wieder Hitzerekorde im Jänner oder tropische Temperaturen im August. Das Wetter entspricht nicht unseren Erinnerungen, es stimmt mit der jeweiligen Jahreszeit nicht mehr überein. Bei der Wettervorhersage kommt es immer öfter zu Hochwasserwarnungen, Sturmwarnungen oder Lawinenwarnungen. Schon seit einen halben Tag werden in den stündlichen Radionachrichten die Zuhörer vor einem Sturmtief gewarnt. Vor dem Parkcafe in Villach biegen sich die Sträucher und Palmen im Wind. Die ersten Menschen blicken besorgt auf die windgerüttelten Pflanzen. Sind dies schon Vorboten des nordatlantischen Sturmtiefes oder ist dies noch die Ruhe vor dem Sturm. Man schließt den Mantel bevor man das Lokal verlässt. In der Stadt sind die Leute dabei ihre Fenster zu schließen, oder vom Balkon die Stühle wegzuräumen. Hausbesitzer gehen mit sorgenvollen Blicken um ihr Eigenheim und kontrollieren in den Gärten die Plastikplanen, aber auch die Gartengeräte auf ihre Windsicherheit. Was bringt die Sturmwarnung, wenn das Sturmtief seine Richtung ändert, oder bei einer Hochwasserwarnung, wenn sich der Boden aufnahmefähiger zeigt als vorhersehbar. Wer warnt uns vor dem Leben, vor dem Alltag, vor den nächsten Tag, vor den Unglücksfällen des normalen Lebens. Gibt es nicht auch das Lebenstief, dass sich von irgend einer Seite nähert und wir nehmen es erst wahr, wenn es uns erwischt. Während draußen vor dem Parkcafe der eine und andere Windstoss an den Sträuchern rüttelt, stützt sich herinnen eine hochschwangere Frau mit beiden Armen am Cafehaustisch ab und unterhält sich mit einer Freundin. Ein andermal richtet sie sich wieder auf um die Sitzposition zuwechseln, um möglichst entspannt zu bleiben. Zwischendurch legt sie eine Hand auf ihren Bauch und streicht sanft darüber, um ihrer Freundin mitzuteilen, es bewegt sich gerade. Aus guten Grund gibt es keine Lebenswarnung, weil vieles wird diesem Baby nach seiner Geburt über den Weg laufen. Das erfrischende Lachen der Mutter. (Tagebuch, 18.01.07) |
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SCHNEE . LOSBezeichnete man die vergangenen Winter als schneearme Winter, so muss man dieses Jahr von einem schneelosen Winter sprechen. Mit einer Suchanfrage bei Google, „gibt es im Februar 2007 Schnee”, ist ein Internetsurfer auf mein Blog verwiesen worden, aber dies können meine Einträge auch nicht beantworten. Jetzt, im Januar, hat es in Kärnten seit vierzehn Tagen Mittagstemperaturen von bis zu 15 Grad plus und in den Tälern hat es diesen Winter noch keinen Schnee gegeben. Manche Felder werden grün und an den sonnigen Orten beginnen die Gänseblümchen und die Stiefmütterchen zu blühen, die Palmkätzchen treiben aus und die Sträucher setzen Knospen an. So ist es möglich auf der Sonnseite des Drautal zum Dabernig zu spazieren. Die Türen zum Stall sind halboffen, die Fenster ungeputzt, kein Laut kommt aus dem Innerem und hinter dem Stall gibt es keinen frischen Mist mehr. Die Fenster im Bauernhaus bleiben dunkel, man starrt in die Finsternis. Die bewohnten Häuser der Sonnseite haben sich talwärts bewegt, näher zur Bundesstrasse. Das Wasser der Drau schimmert metallicblau. Die Häuser in Draunähe stehen leer. Viele Frauen hat die Drau an ihr Ufer gelockt und dann in ihren Fluten begraben. Auf den steilen, schneelosen Hängen kommt mit Einbruch der Dunkelheit der Nebel, etwas Licht kommt von den Straßenlaternen herauf. Von allen Seiten rücken die Häuser näher zur Bundesstrasse um der sozialen Kälte zu wiederstehen und der Mindestsicherung zu entgehen. Nach Hause kommen. |
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EIN . SAMJetzt, wo die Feiertage vorbei sind, wie man in der Umgangssprache die Feste Weihnachten und Silvester nennt, atmen viele alleinstehende Menschen auf. Gerade an solchen Festtagen, die in weiten Kreisen der Bevölkerung einen großen Symbolwert haben und im Familienkreis oder Verwandtschaftskreis gefeiert werden, wird Alleinstehenden ihre Lage schmerzlich bewusst. Die Ursachen und Umstände für das Alleinsein sind vielfältig. Die einen glauben sich selbst zu genügen, ohne den Kontakt zu anderen Menschen auszukommen. Sie sehen in den Mitmenschen nur ein Ärgernis, für sie bedeuten soziale Kontakte einen unnötigen Arbeitsaufwand. Sie erkennen nicht wie sie menschlich verarmen. Andere haben es trotz verschiedener Versuche nicht geschafft Kontakte mit anderen Menschen herzustellen, einen Freundeskreis aufzubauen und verstecken sich hinter verschiedenen Aktivitäten, oft ist es der Beruf. Sie haben nicht den Mut ihre Einsamkeit einzugestehen, würden aber dadurch viel ehrliche Zuwendung erfahren. Anderen ist ihre Einsamkeit peinlich, man will niemanden zur Last fallen. Im Alter besteht die größte Gefahr zu vereinsamen, wenn ein Partner stirbt und die übrige Verwandtschaft weit zerstreut ist. Man war ganz dem Partner zugewandt und plötzlich steht man vor dem Nichts, vor einem großem Loch im Leben. Oft sind auch die Kinder nicht erreichbar, sie haben längst woanders ihr Leben aufgebaut. Den Alleinstehenden jedes Alters fehlt oft der Mut neue Kontakte, Verbindungen mit anderen Menschen zu knüpfen. Es wird mit dem Alter auch immer schwieriger und es gibt Rückschläge. So zieht man sich zu den sogenannten Festtagen noch mehr in seine Wohnung oder Haus zurück und ist froh wenn die Feiertage vorbei sind. Man will der Frage, wo man Weihnachten oder Silvester feiern wird, ausweichen. Man hat kein strahlendes Gesicht, wenn man an Weihnachten und Silvester denkt. Jetzt nach den Feiertagen kann man mit Nachbarn und Verkäuferinnen wieder über belangloses reden, über das Wetter, die Autofahrer und die neuen Minister, ohne auf seine persönliche Lebenssituation angesprochen zu werden. Einsam unter vielen. |
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BUCH . WOCHENIm Jänner gibt es im Buchhandel die weißen Buchwochen. Dies ist eine Aktion zum Abverkauf von beschädigten und schwer verkäuflichen Büchern. Ansonsten gibt es in Österreich bei den Büchern den festen Ladenpreis. Trotzdem verschwinden immer mehr kleine Buchhandlungen aus dem Stadtbild, das heißt sie sperren zu. Wenn auch der Verkaufspreis überall der selbe ist, so gewähren die Verlage unterschiedliche Einkaufskonditionen, Rabattnachlässe je nach Abnahmemengen. Zusätzlich zahlen die großen Verlage den großen Buchhandelsketten Regalmieten, damit ihre Bücher in großer Zahl präsent sind. Es gibt mehrere große Buchhandelsketten die untereinander einen Wettkampf führen. Die kleinen Buchhandlungen erreichen mit ihren Verkaufsstrategien kaum noch Aufmerksamkeit. Immer öfter scheinen auch im Bewusstsein der Kunden die kleinen Buchhandlungen nicht mehr auf. Mit der Frage: „Wir haben schon überall gesucht”, das heißt bei den großen Buchhandelsketten, „haben sie dieses Buch lagernd”, kommen sie in den kleinen Buchladen. Die Brotreste vom Tisch des Herrn. |
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ALPEN . ADRIADie Medien berichten ausführlich, wenn der Bürgermeister der Draustadt eine Wirtschafts- und Altstadtoffensive verkündet. Am Stadtrand wird ein Supereinkaufszentrum für den Alpen Adria Raum gebaut und im Frühjahr fertiggestellt. Bei den Berichten über den jeweiligen Baufortschritt wird auf die Schaffung von so und soviel neuen Arbeitsplätzen extra hingewiesen. Ob dies auch zu den neu geschaffenen Arbeitsplätzen zählt, wenn in der Innenstadt ein Modehaus schließt, um im Alpen Adria Einkaufszentrum neu zu eröffnen? Solche Geschäftsverlegungen wird es einige Mal geben. Auch Umsatzverschiebungen von kleinen und mittleren Handelsbetrieben zum neuem Einkaufszentrum. Bei den kleinen Geschäften gehen zwei Fachverkäuferinnen verloren, dafür wird im Einkaufszentrum eine neue Arbeitsstelle für eine Teilzeit Regalbetreuerin geschaffen.
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PAULO . COELHOIn einem Interview in der Zeitung „Der Standard” sagte Paul Coelho: „ Das Internet ist heute das mächtigste Instrument, um Informationen untereinander auszutauschen und die Menschen miteinander zu verbinden. Das Leben eines Autors kann manchmal sehr einsam sein, über das Internet bin ich meinen Lesern nahe und sie mir. „ Paul Coehlo, dessen Bücher für viele Menschen ein spiritueller Ratgeber sind, stellt in diesem Interview das Internet als segensreiche Erfindung bzw. Einrichtung dar. Zum Internet gibt es auch gegenteilige Meinungen und Beispiele. Gerne wird erzählt wie viele Ehen im Ort durch das Internet zerstört wurden, weil der Ehemann auf der Partnerbörse gesurft hat, jemanden im Internet kennen gelernt hat und dann Hals über Kopf die Frau und die Kinder verlassen hat. Dieses Beispiel gibt es auch mit Ehefrau verlässt Ehemann. Ohne das Internet hätte es diese Möglichkeit nicht gegeben. Manche sprechen davon, dass über das Internet viele Gewaltszenen und Sexszenen verbreitet werden und die Jugendlichen zu Gewalttaten verführt werden. Andere sehen im Surfen im Internet den Grund dafür, dass viele Menschen in allen Altersgruppen vereinsamen, die Kontakte zu den nächsten Menschen abbrechen, nur mehr in der virtuellen Welt leben. Für mich ergibt sich die Situation, dass beide Recht haben, aber wie bei allen technischen Entwicklungen und Erfindungen kommt es auf den richtigen Umgang mit der Erfindung an. Die am weitesten verbreitete technische Erfindung, das Auto, hat durch falschen Einsatz schon unzählige Leben ausgelöscht und Familien zerstört. Als Suchtmittel birgt der Alkohol weit mehr Gefahren in sich, als das Internet. Wichtig ist der richtige Umgang mit den Medien. Manche Warnrufe über die Gefahren des Internet erinnern mich an die Warnungen meiner Mutter, als in den sechziger Jahren in Österreich das Radioprogramm Ö3 (Popsender) gestartet wurde. „Diese verrückte Musik”, sagte die Mutter, „werde den Radioapparat kaputt machen und das Gehirn zerstören”. Der Radioapparat funktioniert noch heute und die Musik hat das Denken verändert. Einsam oder gemeinsam. |
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ZAHNARZT . GEBURT
ZAHNARZTGEBURT EIN GRAUER TAG. MORGENGRAUEN. OTTO. DER VERZWEIFELTE. UNGLÜCKLICHE. GLÜCKLICH SEIN. FARBEN HÄTTEN DIES VERHINDERT. ROT. GELB. ORANGE. DIE MUTTER WIRD AUF SEE SEIN. SEELUST EINATMEN. AUSATMEN. DAS HAUS IST ERREICHBAR. FÜR FLUGZEUG. LANDEBAHN VORBEREITEN. AUSROLLEN. ÖFFNEN. SCHNEE WIRD FALLEN. IM SCHNEE BADEN. ERSTICKEN. DER STANDESBEAMTE WARTET. EINE HALBE STUNDE. EINE STUNDE. DEN DURST STILLEN. DAS VERLANGEN. DEN HUNGER. AUSSPÜLEN. KÖRPERREINIGUNG. DARMREINIGUNG. OTTO ZÄHLT. FIRMUNGSZEUGNIS. SCHULABSCHLUSSZEUGNIS. GESELLENBRIEF. FÜHRERSCHEIN. WAFFENSCHEIN. DIE GEBURTSURKUNDE FEHLT. GEBURTSURKUNDE ALS TAGEBUCHBLATT VERWENDEN. ALLEN MEINEN LESERN EIN ZUFRIEDENES NEUES JAHR.
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