Bestandteil der Mittagszeit war die Sendung “Autofahrer unterwegs!”.
Das Radio oder der Rundfunkempfänger wie sie in den 60er Jahren genannt wurden sind heute Museumsstücke und in speziellen Ausstellungen zu besichtigen. In Österreich wird das hundertjährige Bestehen des öffentlichen Rundfunks gefeiert. Das Radio spielt seit meiner Jugend eine wichtige Rolle. Ich erinnere mich an das Eumig Radio, dieses hatte auf dem Bergbauernhof seinen Platz in der Küche, über dem Esstisch auf einer Konsole. Am Radio, ein viereckiger Quader, befanden sich vorne eine Taste zum Ein- und Ausschalten, eine Taste für Mittelwelle und UKW. Links ein Drehknopf um die Lautstärke zu regulieren und rechts der Drehknopf mit dem wir den Rundfunksender einstellen konnten. Damit wurde ein Zeiger auf einer Skala mit ganz vielen Städtenamen bewegt. In der Mitte von der Frontseite befand sich ein Auge und war hier der grüne Strich ganz schmal, dann hatte man den besten Empfang ohne Nebengeräusche.
Das Radio begleitete das Mittagessen und das Abendessen. Neben den Nachrichten und den Unterhaltungssendungen waren auch die Zeitansagen und Wetterberichte wichtig. Ein fester Bestandteil zu Mittag war die Sendung Autofahrer unterwegs, obwohl in unserer Familie niemand einen Pkw hatte. Die Sendung begann um zwölf Uhr mit dem Geläut der Kirchenglocken aus den verschiedenen Pfarren in ganz Österreich. Zwei populäre Moderatoren von Autofahren unterwegs waren Rosemarie Isopp und Walter Niesner. Für Stimmung während der Sendung sorgten Aufnahmen von Blasmusikkapellen. Am Sonntagnachmittag gab es das Wunschkonzert von Radio Kärnten und an einem Abend unter der Woche die Kärntner Jägerstunde. Die Mutter war eine begeisterte Radiohörerin und dies war eines der wenigen Vergnügen die sie am Hof hatte. In der Küche konnte sie neben dem Kochen für eine mehrköpfige Familie, radiolossn.