BÄREN . BRÜCKE
Nachdem in Villach der “Bär los” ist: BÄREN . BRÜCKE II Ein Jahr nach der Eröffnung der Bärenbrücke über die Südautobahn ist bei den Naturfreunden der Bär los. Erstmals wurden auf der Bärenbrücke die Fußabdrücke von einem Braunbären entdeckt. Wann kommt der nächste Bär. BÄREN . BRÜCKE IÜber die Alpen-Adria -Autobahn ist im Autobahnabschnitt zwischen Villach und Arnoldstein im Bereich des Naturpark Schütt eine Brücke errichtet worden. Der Zweck der Brücke ist es den Braunbären, die von den Julischen Alpen in das Gebiet der Gailtaler Alpen wandern, das gefahrlose Überqueren der Autobahn zu ermöglichen. Sollte ihnen bei der nächsten Fahrt zur oberen Adria von einer Autobahnüberführung ein Bär zuwinken so ist dies kein verkleideter Faschingsnarr, sondern ein freundlicher Braunbär. Bär sucht Mitfahrgelegenheit.
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GIPFEL . TREFFENIn der ersten Hälfte dieses Jahres, wo Österreich den EU-Vorsitz hat, gibt es in fast allen Bundesländern ein kleines oder großes, ein offizielles oder inoffizielles EU- Gipfeltreffen. So treffen sich Minister und Staatssekretäre des Wirtschaft- und Sozialministerium, Außen- und Finanzminister und der Höhepunkt ist das Treffen der EU-Regierungschef in Österreich. Diese vielen Gipfeltreffen machen Lust auf Gipfeltreffen und so gibt es auch auf Landes- und Gemeindeebene Gipfeltreffen.Bei einem Wirtschaftsgipfel in Möselstein war sich die Spitze der Experten einig, dass in der Gebrauchsgüterproduktion immer mehr Arbeitsplätze verloren gehen. Nur mit der Entwicklung und Erzeugung von intelligenten und innovativen Produkten kann man die Arbeitsplätze erhalten. Meine Überlegung ist, leben in Mitteleuropa nur hochintelligente Leute und wo bleiben die Arbeitsplätze für die durchschnittlich begabten Menschen. Könnte es sein, dass auch in Asien hochintelligente Leute leben und ebenso intelligente und innovative Produkte entwickeln und uns auch in diesem Sektor die Arbeitsplätze streitig machen?Bücher des englischen Verlages Pearson werden in China gedruckt und Lego verlegt sein Logistikzentrum für Europa nach Tschechien.
Intelligente Köpfe vortreten. |
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TOKIO . HOTELAm Christi Himmelfahrtstag, der in Österreich ein Feiertag ist, finden traditionell die Erstkommunionfeiern statt. Alles dreht sich um die Erstkommunionkinder. Am Nachmittag gehen die Oma und der Opa mit den Enkel in den Kurpark und die Klettervorführungen der Kleinsten am Kinderspielplatz lassen die Nerven der Oma auf das Äußerste gespannt sein und die gefärbten Haare grau werden. Da passiert es im Kurpark am Wörthersee, dass die größeren Jugendlichen die blühenden Apfel- und Magnolienbäume schütteln und der niedergehende Blütenregen die vorbeigehenden, kopfschüttelnden Spaziergänger mit Blüten bedeckt. Die Drei- bis Fünfjährigen reisen sich vom Opa los, stellen sich in den Blütenregen und strahlen über das ganze Gesicht.
Die Jugendlichen fangen die rosaroten Blüten mit dem Regenschirm auf und schreiben mit den Blüten zwei Wörter in den grünen Rasen: Tokio Hotel. Danach setzen sie sich rund um die Installation in das Gras und reichen sich die Hände. Mit dem Handy wird alles fotografiert und als SMS an alle Freunde verschickt, vielleicht auch in das www. Ein Fest für das Leben. |
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SCHNAPPI . SUCHENach den letzten aufgeregten Tagen ist es am Samstagnachmittag am Silbersee bei Villach ziemlich ruhig. Die Tafeln „Zugang und Zufahrt behördlich verboten” sind zur Seite gestellt und es gibt kaum noch Zaungäste. Die Radfahrern und Skater flitzen am See vorbei, ohne einen Blick hinzuwerfen. Das Wasser ist zum Baden noch zu kalt und die Uferränder sind voll mit Blütenstaub. Nach der erfolglosen Suche von Feuerwehrmännern, der Reptilienexpertin, den Tauchern und einem Hubschraubereinsatz mit Wärmekamera sind jetzt die Hobbykrokodilfänger am Zug. Vereinzelt suchen Spaziergänger mit Hunden das Ufer nach dem Kairoman ab und verlassen unverrichteter Dinge und mit enttäuschten Gesichtern den See. Für Kinder ist es eine willkommene Gelegenheit die Eltern mit dem Ruf „Krokodil” zu erschrecken. Am späten Nachmittag beginnen die Grillen zu zirpen, die Frösche quacken und manches mal schnattern die Gänse aufgeregt und niemand schaut hin.
Wo ist das Krokodil. |
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MUSIK . GENUSSIn Sagen und Märchen sprechen oft Möbelstücke oder ein Laib Brot zu den Menschen, Tiere können musizieren. Die sprechenden Gegenstände wollen die Menschen vor einem Unglück schützen oder sie auf die Probe stellen. Uns Kindern haben die Erwachsenen erzählt, dass im Radio ein Mann sitzen würde, der spricht, singt und musiziert. Es war für uns Kinder ein Rätsel, warum aus dem Radio Stimmen und Musik kommt. Erst später haben wir die Technik, welche dahinter steckt, verstanden. Die heutigen Kinder, welche schon mit drei Jahren am PC spielen, würden dieses Märchen nicht mehr glauben.
Jedes Frühjahr bringt eine neue Mode, aber auch sonst gibt es neue Trends. So kann man jetzt junge Burschen beim Mopedfahren beobachten, die einen Rucksack am Rücken haben, aus dem laute Musik tönt. Sie wollen auf den Musikgenuss während des Mopedfahren nicht verzichten. Nach dem Fahren nehmen sie den Rucksack zum Shoppen, Trinken oder auf den Fußballplatz mit. Aus dem abgestelltem Rucksack tönt es weiter in gleicher Lautstärke. Jedem seinen Musikgenuss. |
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UNSICHT . BARViele Dinge sind für den Menschen im Alltag nicht vorstellbar, solange sie nicht eintreten. Wahrscheinlich zuallererst verschiedene Naturkatastrophen wie Hochwasser, Erdbeben, Lawinenabgänge oder technische Katastrophen, wie Flugzeugabstürze, Seilbahnunglücke und die menschlichen Katastrophen, jemanden durch einen Unfall zu verlieren, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden, im Krieg getötet zu werden. Dies soll hier kein Katastrophenszenario werden, welches sich immer weiter hoch steigert. Bei den aufgezählten Szenarien geht es um bedrohtes menschliches Leben und zerstörte Sachwerte.
In den letzten Wochen ist ein Thema in Österreich, dass die BAWAG Milliarden Euro verspekuliert hat. Für alle die mit dem Schilling erwachsen geworden sind, war eine Milliarde Schilling eine unvorstellbare Summe, noch weniger können wir uns unter einer Milliarde Euro etwas vorstellen. Eine Million Schilling konnte man sich noch gut vorstellen, weil dabei dachte man, wie viel die Errichtung eines Einfamilienhauses kostet. Im normalen Ausmaß etwa dreimal soviel. Wie oft muss man 20.000 Euro, die durch den Staat für jedes Sparbuch garantiert werden multiplizieren, um auf die Summe von einer Milliarde Euro zu kommen. Es ist für den einfachen Bankkunden nicht nachvollziehbar, wo lagernd, bzw. wo ist das Geld von einer Milliarde Euro, wenn es nicht verspekuliert wird. Sind dies Werte, welche nur auf dem Papier existieren oder ist dies ein angreifbarer Wert. Bei der Konsumpleite waren für jeden die Auswirkungen sichtbar, die Waren wurden abverkauft, manche Geschäfte wurden geschlossen, ehemalige Konsumfilialen standen leer und bei vielen wurden die Reklameschilder gegen andere Firmenschilder ausgetauscht. Wo früher Konsum draufstand war plötzlich Spar drin. Dass die BAWAG Milliarden Euro nicht mehr besitzt, sieht man nicht, riecht man nicht. Die Gefahr lauert im Unsichtbaren. |
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VERGISS . MEI. NICHTVorschläge wie ein Weblog geführt werden soll, was die Themen eines Blog ausmachen und wie viele Leser ein erfolgreiches Blog hat, werden regelmäßig in den Blog diskutiert. Dazu kommen wissenschaftliche Untersuchungen und Beiträge von Blogjournalisten. Auch das Kommentieren wird zur Sprache gebracht, wer schreibt wann und wo einen Kommentar. Eine Betrachtung bzw. Untersuchung habe ich bis heute vermisst, und zwar wie lange bleiben Einträge im www aktuell und was passiert mit älteren Blogbeiträgen. Verschwinden diese im Schlagloch des www ? Vielleicht greift jemand diese Frage auf.
Dies ist kein neuer Beitrag zur einer Blogdiskussion, Eigentlich soll dies ein Beitrag zum Muttertag werden, und irgendwie bin ich trotzdem beim Thema : VERGISSMEINICHTWer kennt sie nicht, die zarten blauen Blumen, die jetzt Anfang Mai am Wegesrand und in den bäuerlichen Obstgärten blühen, die Vergissmeinicht. Ein Strauß selbstgepflückter Vergissmeinicht gehörte auf den Frühstückstisch, den wir Buben der Mutter am Muttertag deckten. Ebenso die selbstgebackene Torte von der Schwester, auf die wir uns freuten und dazu Kakao. Am Muttertag gab es ein ziemliches Chaos in der Küche und Mutter war froh, wenn es unter uns Buben keinen Wirbel gab und sie in Ruhe frühstücken konnte. Vergiß mei nicht. |
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OHREN . SESSELWer in Rossegg über die Draubrücke in den Ort einfährt, sieht bei einem Rundumblick die Gerlitze, den Dobratsch, das Dreiländereck, den Mittagskogel und den Hochstuhl. Vor dem Gemeindeamt steht der Abstimmungsgedenkbrunnen. Noch fließt kein Wasser, aber nach einer längeren Radtour ist man dankbar, sich am Brunnen in einem der Ohrensessel ausruhen zu können. Der Brunnen besteht aus einem Wasserbecken, dass sich zu einem Flusslauf verengt und darüber führt eine Brücke, die beide Seiten verbindet. Auf jeder Seite der Brücke ist ein Sessel aus Beton, in der Form eines Schaukelstuhls und in der Höhe des Kopfes rechts und links ein rundes Betonstück mit eingebauten Lautsprechern. Wenn man sich zurücklehnt hat man die Lautsprecher in Ohrenhöhe. Hier könnte man sich gut mit jemandem zu einem Diskurs treffen. In angenehmer Sitzposition mit jemandem in das Gespräch kommen, miteinander reden, nicht gegeneinander oder aneinander vorbeireden.Auf der Strasse fährt das Leben vorbei, der technische Kundendienst, der Bäcker, Motorräder, Radfahrer und der Traktor mit einem angehängtem Miststreuer. In den Lautsprechern herrscht Funkstille, kein Wasserrauschen, keine Musik. So kann man der eigenen Musik im Kopf lauschen.
Entspannung im Ohrensessel.
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GE . MEINSAMIn Österreich müssen in den nächsten Jahren zweiundfünfzigtausend kleine und mittlere Betriebe von Nachfolgern übernommen werden. Die jetzigen Betriebsinhaber werden in Pension gehen. Die Wirtschaftskammer veranstaltet Seminare zur erfolgreichen Betriebsübergabe und Betriebsnachfolge. In diesen Seminaren ist viel von Steuerrecht, Miet- und Pachtverträgen, Betriebsgenehmigungen und Finanzangelegenheiten die Rede. Von den verschiedenen Vorstellungen der Übergeber und Übernehmer. Für mich bietet ein Familienunternehmen auch ein großes soziales Netz. Bei kleinen Familienunternehmen sind die Werkstätte oder der Verkaufsraum und die Wohnung oft im selben Haus. Oder es stehen das Betriebsgebäude und das Wohnhaus auf dem selben Grundstück. Wer selbst einmal in den Vorteil gekommen ist, die Arbeitsstätte ohne Auto zu erreichen, weiß dies zu schätzen. Dies birgt vor allem bei schlechten Straßenverhältnissen kein Risiko und immer eine Zeitersparnis. Es kommt auch vor, dass Kunden zu privaten Freunden werden und die geschäftlichen und privaten Kontakte finden im selben Haus statt. Hier ist es möglich, dass ein Familienmitglied ein anderes in seiner Abwesenheit vertritt und bei einem unverhofftem Problem sofort zur Seite steht. Das Beieinanderliegen von Betriebs- und Wohnstätte schafft ein Haus der sozialen Wärme. Mit einer großen räumlichen Trennung von Wohn- und Arbeitsstätte kommt es oft zu einer menschlichen Entfernung voneinander. Gemeinsam statt einsam. |
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SÄ . MANNIn der Ebene bei Emmersdorf durch die der Drauradweg führt sind die Äcker frisch gepflügt und die Wiesen sind grün. Als Kontrast sind die Felswände des Mittagskogel noch mit Schnee bedeckt. Über einen Acker schreitet der Sämann um die frische Saat auszubringen. So kenne ich es aus meiner Kindheit von meinem Vater und so haben es schon viele vor ihm getan. Am Kopf trägt der Bauer einen Hut, der ihn vor der prallen Sonne schützt. Um die Hüfte hat er einen Lendenschurz gebunden, mit der linken Hand hält er den Schurz an einem Zipfel hoch, in diesem Schurz befindet sich der Samen. Mit energischen Schritten schreitet er über die Schollen, greift mit der rechten Hand in den Schurz und holt mit dem Arm weit aus um den Samen zu säen. Furche um Furche schreitet er den Acker ab, immer mit der gleichen Armbewegung.
Auf der anderen Straßenseite sind muslimische Frauen mit einem Kopftuch in gebückter Haltung dabei, den Röhrsalat aus der Wiese zu stechen. Der Salat kommt in Plastiktüten von H&M und von Billa und Spar. Wenn eine Plastiktasche voll ist, bleibt sie am Feldrand liegen, um später eingesammelt zu werden. Wer nichts sät, wird auch nichts ernten. |
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