BE:kannt

Zu den Herausforderungen für den Menschen zählt das Kennen lernen von anderen Menschen. Es hält den Geist flexibel und geschmeidig. Andere Menschen kennen lernen kann man in verschiedenen Situationen. Viele Möglichkeiten gibt es im Dienstleistungsbereich, also geschäftlicher Natur. Auch hier gibt es verschiedene Intensität beim Kennen lernen. Bei bestimmten Berufen, gehört dies zum Arbeitsalltag, ein oberflächliches kennen lernen für einen Servier- oder Kassiervorgang. Intensiver wird das Bekanntschaftsverhältnis, bei einer schulischen oder beruflichen Ausbildung. In einem Betrieb bei der Zusammenarbeit mit KollegInnen, mit Auftragebern oder Lieferanten.
 
Die angenehme Art andere Menschen kennen zu lernen besteht bei einem Sportverein, einer Dorfgemeinschaft. Hier ist das Verbindende das gemeinsame Hobby. Auch bei einer Kulturreise oder Studienwoche kann man sich für eine kurze Zeit mit anderen Menschen einlassen. Man  muss Zuhören können, Interesse zeigen, sich mit der Gedankenwelt des Gegenüber vertraut machen.  Es ist unmöglich jemand anderen kennen zu lernen, wenn man nicht bereit ist, auch von sich etwas zu erzählen.
 
Der Internetsurfer. 

OSTER:dank

Mit dem Rücken lehne ich an die Kirchenmauer in Schruns, der Brunnen auf dem Kirchenplatz plätschert im Sonnenschein. Wärmt die Institution Kirche die Menschen, dies ist eine wichtige Frage. Viele Menschen klagen über die menschliche Kälte in unserer materiellen Welt. Strahlt die Kirche soziale Wärme aus, dann müsste sie viel Zulauf haben. Im Evangelium wird vom Haus Christi gesprochen und in einem Haus ist es heimelig und warm. Ich setzte mich auf eine Bank neben dem Brunnen. Meinen Banknachbar halte ich für einen zeitungslesenden Touristen mit Sonnenbrille und einem abgestelltem Wanderrucksack. Nach einiger Zeit sehe ich, dass der Rucksack mehrere Bierflaschen enthält, aus denen der vermeintliche Tourist immer wieder einen Schluck trinkt. Wer nimmt sich seiner an, wie christlich sind wir dann. Reden wir über das Christentum, so reden wir von unserem westlichen Standpunkt aus. Der Wohlstand wie wir ihn kennen ist die Ausnahme und nicht die Regel. Der Banknachbar hat Vertrauen zu mir gefasst und ersucht mich, auf den Rucksack mit seinen Habseligkeiten aufzupassen. Er  muss im Ort etwas erledigen. Eine halbe Stunde vergeht.
 
Entlang der Strasse nach Schruns stehen die Ankündigungen für das Milkafestival. So werden das Montafon zum Milkafon und die Montafonerkühe zu Milkakühen. Der Schnee auf der Silvretta ist nicht mehr weiß sondern lila. Alles ist lila, der Schianzug, das Mofa und die Häuser. Die Gedanken werden lila und der Himmel wird ein lila Himmel sein. Amen. 
 
Ein Theologe spricht bei den Ostergesprächen über „Das Reich Gottes auf  der Welt”. Er beharrt nicht auf den Dogmen der Amtskirche. Für ihn bedeutet das Reich Gottes keine Erfüllung im Jenseits, hier auf dieser Welt soll die Botschaft Jesus seine Wirkung zeigen, sich erfüllen. Reden wir über Bibelstellen dann betrachten wir diese aus der Sicht eines satten Europäers. Die Auslegung der Bibelstellen entspricht dem Zeitgeist.
3.4.19.. Aus dem Tagebuch

ALLEN MEINEN LESERINNEN UND LERSERN EIN ERHOLSAMES UND GLAUBHAFTES OSTERFEST.

20.3.08 10:46
 
 

2 Kommentar(e)     

weichensteller / Website (22.3.08 13:05)
Das Reich Gottes wurde immer schon hier in der Welt beginnend verstanden. Jesus sagt, es ist mitten unter euch, wie ein Senfkorn, und Jesus hat nicht zu Engeln gepredigt.
Der Vorbehalt, das kirchliche Bibelverständnis sei zu zeitgeistig, ist amüsant und könnte auf den undogmatischen Theologen zutreffen. Ansonsten besteht die Kirche jedoch auf dem Vorwurf gegen die jahrhundertealte und weltumspannende Tradition und kommt damit gut zurecht.

petros / Website (22.3.08 16:44)
…ein glaubhaftes Osterfest auch dir!LG
Petros

(K)EIN:winter

Nach der Ankündigung in den Nachrichten, dass in den nächsten Tagen ergiebige Schneefälle zu erwarten sind äußern manche Kunden die Befürchtung, dass die Schneefälle das Ausmaß wie im Film „The Day After Tomorrow” erreichen könnten. In diesem Katastrophenfilm kam es nach einem Temperatursturz im Atlantischen Ozean zu einer riesigen Flutwelle und die nördliche Halbkugel versank innerhalb weniger Wochen unter einer Hundertmeter dicken Schneedecke. Alles vereiste bei antarktischen Minusgraden innerhalb von Tagen. Der Klimatologe Jack Hall, welcher die westlichen Regierungen vor dieser Klimakatastrophe gewarnt hatte, begibt sich auf den Weg nach New York um seinen Sohn Sam aus den Schneemassen zu retten. Viele sahen in dem Film die Wettervorhersage für den Winter 2008.
 
Bitte einen Eislutscher.

GAL:tür

Am Vormittag habe ich die Souvenirmesse in Salzburg besucht, jetzt bin ich im Zug auf der Fahrt nach Vorarlberg. Auch wenn ich eine oder zwei Stunden länger auf der Messe geblieben wäre, ich hätte nichts mehr Neues entdeckt. Es ist eine menschliche Schwäche, dass man nicht Schluss machen will, dass man das Gefühl hat, wenn man zu früh geht, könnte man etwas versäumen. Auch für manchen Event wird mit verschiedenen Ankündigungen geworben, mit dem Versprechen von nützlichen Informationen, sodass man sich gezwungen fühlt diese Veranstaltung zu besuchen. Oft sind es nur Wiederholungen. Ich mache einen privaten Besuch, hinaus aus dem Geschäftsalltag, die Gemütslage hoffnungsfroh. Der Zug fährt durch das Stanzer Tal, Richtung Arlberg. Auf der anderen Bergseite, im Paznaun Tal hat vor drei Wochen in Galltür ein Lawinenunglück über dreißig Menschen in den Tod gerissen und den Ortskern zerstört. Viele fragen sich warum. In der Zeitung hat man gelesen, dass unter den Lawinenopfern über Siebzigjährige, aber auch Fünfundzwanzigjährige und Fünfjährige sind. Fünfjährige Kinder unter den Toten, die Frage bleibt warum und wo bleibt Gott. Mein Sitznachbar im Zug beschäftigt sich, seine Lektüre nach zu schließen, mit Theologie. Er liest ein  Buch mit dem Titel „Existenzfragen in der Theologie”. Ich spreche ihn auf das „Warum” an, warum stirbt ein Jugendlicher, ein Kind unter einer Lawine. Auf das „Warum” kann er keine Antwort finden. Wir sollen versuchen aus einem sinnvollen, einem erfülltem Leben, den Tod zu akzeptieren. So wie wir die Geburt akzeptieren und die Geburtstage feiern, müssten wir auch den Tod akzeptieren und feiern. Mehr Hoffnung gibt es für diejenigen, welche eine jenseitige Welt annehmen.  Es ist einfach für die, welche glauben. Wir schieben den Zeitpunkt des Todes immer weiter hinaus, bald jenseits von Hundert. Es wird uns ein immer längeres Leben versprochen, von der Politik, von den Sozialversicherungen, von der Medizin. Werden wir in ein Krankenhaus eingeliefert verlangen wir von der Medizin, dass alles Mögliche getan wird um die Krankheit zu stoppen, zu heilen, um das Leben zu verlängern. Mit Geld kann man vieles kaufen, auch ein längeres Leben. Gesellschaftsstudien zeigen, dass wer gut verdient, lebt länger. Die Frage nach dem Lebenssinn wird dann noch brennender. Die Einen finden ihren Sinn im Beruf, in der Partnerschaft, im Fortkommen der Kinder oder im Hobby. Für mich erschließt sich der Sinn im Leben im Verfassen von Texten, von Gedichten. Die Zeit für meine literarische Tätigkeit muss ich von meiner Umgebung massiv einfordern. Es ist nicht wichtig ob meine Texte Anerkennung finden, ob ich Erfolg habe, wichtig ist, dass sie geschrieben werden.
 21. 3. 19.. Der Zug fährt durch das untere Inntal in Richtung Kufstein. Ein sonniger Tag, der den Frühling ankündigt. Aufbauend nach den kalten trüben Wintertagen. Vielleicht sind die Jugendtage die Aufbautage für das Alter. Heute fühlt sich niemand alt.14.3.19..Aus dem Tagebuch 
17.3.08 07:48
 
 

 3 Kommentar(e)    

Gerhard

 Hallo Schlagloch,
ich vermute, daß Dir die Frage nach dem Warum des Schreibens “verkehrt” erscheint.
Trotzdem stelle ich sie, wenn es nicht zu privat ist.
Für mein Schreiben habe ich da bestimmte Antworten, wie sehen Sie für Dich aus?Gruß
Gerhard

schlagloch

Hallo Gerhard!Für mich ist heute das Schreiben so selbstverständlich, dass ich nicht nach den Gründen frage. Von den Wurzeln bzw. Anfängen vom Schreiben, kann ich etwas erzählen. Begonnen hat es damit, dass ich gerne gelesen habe, von der ersten Klasse weg. Vielleicht war ich deshalb besonders wissbegierig ,weil ich die ersten drei Monate wegen einer Krankheit nicht in die Schule gehen konnte. Ich hatte zu Ostern sämtliche Bücher der Klassenbibliothek ausgelesen . Ich habe immer gelesen, beim Weg in die Schule, beim Kühe hüten, beim “Hüten” meiner jüngeren Brüder usw.Später wurden meine Aufsätze vorgelesen, ich habe wohl eine Begabung für das Schreiben. Die Jugendzeit am Land bietet nicht viele Wahlmöglichkeiten, man wird ein Gasthausbesucher, ein Fussballer, ein Rennfahrer, ich habe weitergeschrieben. Auch immer wieder veröffentlicht.Ich bin ein guter Beobachter und Zuhörer. Ich höre viel lieber zu, als das ich selbst rede, dafür schreibe ich.Schreiben ist nicht alles, aber ohne schreiben ist alles nichts.

Gruss schlagloch.


Gerhard


Hallo Schlagloch,
mir gefällt:”Die Jugendzeit am Land bietet nicht viele Wahlmöglichkeiten, man wird ein Gasthausbesucher, ein Fussballer, ein Rennfahrer, ich habe weitergeschrieben.”Ich selbst schreibe Tagebuch. Schon seit 10 Jahren am Stück.
So etwas darf man kaum erwähnen, schon wird man belächelt.
Doch es gibt gute Gründe dafür:
– Man kann Schreiben wie eine Kunst anschauen oder wie das Spielen und Meistern eines Instruments.
– Auch verhilft das Schreiben manchmal zum “Durcharbeiten” . Erst geschrieben wird manches klar.
– Ein Tagebuch zeigt gewöhnlich auf: So reich ist das Leben, es ist voller als Du gemeinhin zu denken pflegst.
– Die Chance zu sehen, was einen vor 5 Jahren bewegte, ist eine unwiederholbare Gelegenheit, die ich nicht missen möchte.Gruß
Gerhard

SELBST:diagnose

Die meisten Tageszeitungen haben einmal in der Woche eine Gesundheitsbeilage, mit Ratschlägen für Jedermann und Jederfrau. Es werden Symptome beschrieben,  die jeder an sich vergleichen kann. Dazu folgt eine Empfehlung wie man diese Krankheitsanzeichen mit Hausmittel behandeln kann oder ob es notwendig ist, einen Arzt aufzusuchen. Die Schwierigkeit für einen Laien liegt darin, die beschriebenen Symptome richtig zu deuten. Es hängt meistens von der Persönlichkeitsstruktur des Einzelnen ab, ob er seinen Symptomen viel Aufmerksamkeit schenkt oder wenig.  Medizinstudenten  kämpfen damit, dass sie Symptome am eigenen Körpers als Krankheitsbilder aus den Lehrbüchern wahrnehmen, meistens solche der schlimmsten Art.  Deshalb lehnen es viele Ärzte ab, sich selbst eine Diagnose zu stellen und suchen lieber einen Kollegen auf.
 
Nach einem Wochenende kommt eine größere Anzahl von Menschen in die Ambulanz des Krankenhauses und klagt  über die Symptome aus der Gesundheitsbeilage. In der Regel können sie von den Ärzten beruhigt werden. Diejenigen, wo es wirklich zutrifft, vermeiden es zum Arzt zu gehen.
 
Der Menschenfeind.
11.3.08 14:11
 
 

 2 Kommentar(e)     

Isabella / Website
Hallo schlagloch,
… je mehr man über Krankheiten weiß, desto “empfindlicher” wird man …
Diese Überlegung stimmt tatsächlich. Aber lieber einmal zu oft zu einer Untersuchung gehen als einmal zu wenig. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung. Ich bin ein Arztmuffel, obwohl ich soviel Information aus div. Quellen zur Verfügung habe oder hätte und hellhöriger sein müsste.
LG Isabella.
schlagloch / Hallo Isabella !

Es ist oft so, dass, wenn man sich zu einem Arzt anmelden will feststellt, dass man keine Zeit hat, außer man muß.

Gruss schlagloch.