Dass sich vieles ändert, bemerkt man an den kleinen Dingen des Alltags. Als ich die erste Klasse in der neu errichteten Volksschule in St. Paul besuchte, wurde gegenüber der Volksschule ein kleiner Kiosk mit Schulartikel, Süßigkeiten und Wurstsemmeln eröffnet. Im Kiosk bediente der Sohn vom nahe gelegenen Gemischtwarengeschäft. Sein Wunsch war Schlagersänger zu werden, das Radio war immer eingeschaltet. Jeden Schlager hat er mitgesungen oder mitgepfiffen. Er wurde später Mitglied des Männergesangsvereins und übernahm das elterliche Geschäft. Unter dem Druck der Supermärkte musste er zusperren. Die letzten Arbeitsjahre verbrachte er als Lagerarbeiter in einem Lebensmittelabholmarkt. Er ist kein Einzelschicksal. In vielen Großhandelshäusern findet man Angestellte die selbst einmal einen Laden geführt haben, diesen aber schließen mussten. Sie sind dankbar einen Job gefunden zu haben und sind die fleißigsten Arbeiter. Nur wenige Kinder konnten sich außer den Schulartikeln noch Süßigkeiten kaufen, heute sind die Kinder mit Süßigkeiten übersättigt. In der Pause tauschten wir Bergbauernkinder unsere Speckbrote gegen die Wurstbrote der Arbeiterkinder. Die Lehrerin sammelte Obst für die Kinder in Heiligenblut am Großglockner.
Die Volksschule wurde mit acht Schulstufen geführt, nicht alle Schüler besuchten nach der vierten Klasse die Hauptschule oder das Gymnasium.
Die Dreieckschnitte.