FASCHING:treiben

Villach bezeichnet sich als Narrenhochburg. Zu Beginn des Jahres dreht sich alles um den Fasching und endet am Faschingsamstag mit einem großem Faschingsumzug. Dass dies in ganz Österreich bekannt ist, dass glauben alle Villacher. Die Fernsehübertragung der Villacher Faschingsitzung erreicht hohe Zuschauerzahlen, nur übertroffen von Sendungen zur Nationalratswahl oder Natascha Kampusch wird  interviewt. Nationalratswahlen finden in Zukunft nur alle fünf Jahre statt und die Interviews mit Natascha Kampusch werden weniger.
Diesem närrischem Treiben kann sich die Kirche in Völkendorf nicht verschließen und so gibt es am Faschingsonntag für alle, die am Faschingsumzug nicht teilgenommen haben oder vom Faschingstreiben noch nicht genug haben, eine Faschingmesse. Die Einladung verspricht Stars wie zum Wiener Opernball, erwartet werden Santana, Bob Marley, Emerson, u.a.  Zum Tanz, gemeint ist zur Messe, spielt eine tolle Faschingsband. Verkleidung ist erwünscht aber nicht vorgeschrieben. Für alle, die das ganze Jahr eine Maske tragen auch nicht notwendig. Es sind alle Narren willkommen, ob mit oder ohne Verkleidung. Mein Inneres kann ich schlecht verbergen, deshalb mochte ich mich verkleiden. Die erste Idee ist, ich gehe als Mafiosi, dazu könnte ich meine Sonnenbrille tragen. Da ich keinen üppigen Haarwuchs, aber auch keine Glatze habe und ein schlechter Schütze war, verwerfe ich diese Idee. Im Keller suche ich nach dem Karton mit der Aufschrift „Fasching”, darin sind die Utensilien für einen Seeräuber. Ob in der Kirche ein Goldschatz versteckt ist?, die Kirchenmäuse wüssten wo. Beim Suchen fällt meine weiße Kappe aus dem Schrank. Mit der weißen Kappe und der Sonnenbrille verwandeln ich mich in den DJ Ötzi.
 
Dem Besuch der Faschingmesse steht nichts mehr im Wege, außer der Fußmarsch. Vor der Kirche sagt ein Jugendlicher:  „Schauts do kummt da Ötzi .” Andere Kirchenbesucher konnten sich wohl nicht zwischen verschiedenen Verkleidungen entscheiden und haben das Sonntagsgewand gewählt. Die Faschingsband in ihren Kostümen hat schon Aufstellung genommen. Die flotte Musik und der Pfarrer als Rocksänger sorgen für Stimmung während der  Messe. Manche folgen mit irritiertem Gesichtsausdruck der Musik und dem Gesang. So kommen sie zur ihrer Gesichtsmaske. Andere Masken sind spärlich zu sehen, ein paar Prinzessinnen und Cowboys hätten der Stimmung gut getan.  
Während der Messfeier sah man den einen Fuß und die andere Hüfte bei der Musik mitwippen und mitschwingen. Im Evangelium ist von der Liebe die Rede, das passt gut in die Faschingszeit, da fällt das Wort „ich liebe dich” öfter und leichter als sonst. Nach der Messe wird es richtig fröhlich in der Kirche. Gott muss den Menschen aus Fröhlichkeit erschaffen haben, ob er dabei schon an den Villacher Fasching gedacht hat?
18.02.2007  Aus dem Tagebuch
   

 1 Kommentar(e)    


Gerhard Der Refrain “Komm lasst uns fröhlich sein” drückt wohl ein Grundbedürfnis des Menschen aus.O segensreiche Fröhlichkeit!Gruß
Gerhard

FRÖHLICHE:zeit

Wir Menschen erleben es oft schmerzlich, wie schnell die Zeit vergeht. In der Jugend sind es die  fröhlichen Stunden, ein Wochenende oder eine Urlaubswoche. In späteren Jahren spricht man darüber, dass ein Monat so schnell vergeht. Wird man älter ertappt man sich dabei wie man sagt, dass das letzte Jahr so schnell vergangen ist. Besonders zu Jahresende und Jahresanfang wird dies schmerzlich bewusst. Noch später spricht man davon, wie schnell die letzten drei, fünf oder zehn Jahre vergangen sind. Am Heranwachsen der Enkel kann man besonders gut beobachten wie die Jahre vergehen. Einen einzelnen Tag nimmt man nicht mehr wahr.
 
Hat man ein Haustier, wie Hund oder Katze dann stellt man auch hier fest, wie die Tiere älter werden. Bei Hunden oder Katzen zählen ein Jahr wie sieben Menschenjahre. Im Bekanntenkreis hört man von Hunde-, Katzen- oder Meerschweinbesitzern, dass die Tiere bei unheilbaren Krankheiten oder Altersbeschwerden von einem Tierarzt eingeschläfert werden. Diese Vorgangsweise sei eine humane Art, aber wie human ist ein künstlicher Tod. Das was als menschlich bezeichnet wird, ist manches Mal das Unmenschlichste.
 
Kinder wie die Zeit vergeht.
31.1.08 14:09
 
 

 2 Kommentar(e)     

WindriderHallo Schlagloch,
machmal ist ein künstlicher Tod besser als ein Tier schmerzvoll dahinsiechen zu lassen. Wir mußten unsere CollieSchäfer-Hündin einschläfern lassen. Sie war 17 Jahre alt und wir wollten es hinauszögern bis zum letzten Tag. Aber irgendwann brach sie uns mitten im Wohnzimmer zusammen und übergab sich und es war einfach schrecklich. Sie litt furchtbar. Wir haben dann doch die Tierärztin geholt und sie wurde dann bei uns zu Hause eingeschläfert. Das war das, was wir vielleicht schon viel früher hätten tun sollen. Unser Meerschweinchen hatte einen Augentumor. Wir ließen das Meerschweinchen operieren. Es war schlimm, aber das Meerschweinchen fing an sich langsam zu erholen. Dann aber wurden noch Krebsgeschwüre im Bauchbereich gefunden und wir mußten das Meerschweinchen dann doch einschläfern lassen. Sowas wie diese Meerschweinchen-OP würde ich wahrscheinlich nicht wieder machen lassen, denn letztendlich wurde das arme Schweinchen nur gequält.
lieben Gruß Windrider

schlaglochHallo Windrider!
Den Tieren ergeht es ähnlich wie uns Menschen, wir können unser Leben immer wieder verlängern, den Tod hinausschieben, bis zum bitteren Ende.
Gruss schlagloch.

HUMOR:punkt

Dieses Jahr erreicht der Fasching schon Ende Jänner einen Höhepunkt. Die kurze Faschingszeit wirkt bei vielen  wie ein Turbomotor. Sie haben bereits in den ersten Jännertagen nach passendem Faschingzubehör Ausschau gehalten und die ersten Faschingsbälle besucht. Die Proben für das Krippenspiel und für die Faschingssitzung fanden im Kulturhaus zur selben Zeit statt. Die einen können mit dem lustigen Treiben nichts anfangen, wohl auch nichts mit sich selbst. Die anderen arbeiten das ganze Jahr über für die Aufführung der Faschingsitzung. Sie sind das ganze Jahr in Faschingslaune. Einige machen eine feste Gaudi, die anderen versauern während der Party. Humor kann man nicht verordnen, obwohl ein Sprichwort sagt, „Humor ist die beste Medizin” oder „Wer dreimal täglich lacht wird hundert Jahre alt”.
 
Arbeitet man in einem Gastlokal, Boutique oder in einem Supermarkt dann ist es an manchen Tagen unmöglich sich dem Faschingstrubel zu entziehen. Es gehört zum Arbeitsauftrag sich zu verkleiden und bei der Gaudi mitzumachen. Bei manchen Zwangsnarren spürt man als Gast oder Kunde, wie die Kostümierten unter ihrer Verkleidung leiden.
 
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.  
29.1.08 18:21
 
 

 4 Kommentar(e)   

Gerhard
Hallo Schlagloch!Ich kenn’ mich mit Fasching speziell nicht aus, kann mir aber vorstellen, daß es dauerhaft Spaß macht, da mitzumachen.
Etwas Ähnliches ist sicher auch die Teilnahme an der Loveparade oder der Besuch einer Ü30-Party.
Freude und Ausgelassenheit ist was Schönes!
So treffe ich fast jeden Tag an der Bushaltestelle jemanden, mit dem es zu Scherzen kommt und mit dem ich herzhaft lachen kann.

Gruß
Gerhard

schlagloch /
Hall0 Gerhard!Beim Bus zu scherzen, da fängt der Tag gut an. Oft sieht man in der Früh in den Bussen nur verschlossene Gesichter. Lei Drei.

Gruss schlagloch.

Gerhard Hallo Schlagloch!

Lei Drei??? Ist das kärntnerisach?

Ne, bei mir fängts gut an. Und abends beim Heimfahren, da treff ich grad diese Leut’, mit denen ein Schabernack möglich ist. Mich wunderts fast, wie schnell wir immer wieder ins Lachen kommen.
Eingespielter Humor – so lässt es sich trefflich leben!

Gruß
Gerhard


schlagloch
Hallo Gerhard!
Der bekannteste Faschingsruf von Kärnten ist “Lei Lei” heist soviel wie “Lei Lossn”. “Lei Drei” verweist auf das Länderdreieck ” Kärnten-Friaul-Slowenien”. Fast jede Gemeinde hat seinen eigenen Faschingsruf. Aber wer versteht schon Kärnten.
Gruss schlagloch.

KRANJSKA:gora

Wie wir mit Wahrheit umgehen ist ganz unterschiedlich. In vielen Lebensbereichen werden die Gefahren des Alltages weggeleugnet. Wer spricht über die Gefahren des Straßenverkehrs. Die Unfälle sind etwas Selbstverständliches und niemand glaubt, dass er davon betroffen sein könnte. Wer denkt beim Rauchen daran, dass er ein erhöhtes Gesundheitsrisiko eingeht. Krank werden die Anderen.
 
Von den Sportlern werden die Gefahren ausgeblendet, mit mentalem Training und positiven Denken in Luft auflöst, im besten Fall in das Gegenteil gekehrt. Man zieht aus einer Gefahr einen Gewinn. Wie ist es möglich, dass Skispringer, die größten Weiten erreicht man beim Skifliegen, sich von den Sprungschanzen in die Tiefe stürzen. Dabei kommt man dem Traum des Menschen vom Fliegen nahe. Wenn man das Schifliegen auf der Planica  bei Kranjska Gora  in Slowenien erlebt hat, dann fragt man sich, welche Tricks sind notwendig, dass diese jungen Menschen in die Tiefe springen. Die Steilheit des Anlaufes macht einem Menschen Angst und dann der Absprung in das Nichts. Alle Sinne eines Menschen sind dagegen, die Füße würden ihren Dienst verweigern und die Finger würden sich in den Schnee krallen um die Fahrt zu stoppen. Bei den Skifliegern passiert das Gegenteil, die Sinne konzentrieren sich auf den Absprung, die Füße gehen in die Hocke und die Arme ziehen den Körper mit in den Sprung in das Ungewisse.     
 
Die mentale Dopingfalle. 
24.1.08 12:28
 
 

10 Kommentar(e)     

weichensteller / Website

Todessprung und
Todeszelle.

Eine Assoziation zu Wahrheit.
Vom Weichensteller

 

Gerhard


Hallo Schlagloch,

Im Grunde kann alles Angst machen oder nichts. Es gibt Leute, denen selbst die kleinste Verrichtung oder der harmloseste Gedanke Angst macht- da ist es das Gehirn, das Gefahr meldet.
Ob das Gehirn nun Gefahr meldet oder nicht, ist m.E. relativ unabhängig von der “objektiven” Größe der Gefährdung.
Autofahren lässt unser Gehirn für die meisten unproblematisch erscheinen. Es stellt so die Möglichkeit her, daß wir uns überhaupt bewegen können.

 

Schlafmütze / Website
Hallo Schlagloch ..
Ich habe mich auch schon oft grfragt, wie diese Springer .. oder die Bungie-jumper .. oder diese Extrem-Kletterer .. Fallschirmspringer … ihre Angst überwinden.
Ich könnte nix dergleichen tun.
Ich fahre nicht mal Auto ..!
Trotzdem halte ich mich nicht füe überängstlich, sondern eher für vorsichtig und vernünftig.
Ich sehe auch nicht den Kick und brauch den auch nicht
Lieben Gruß

 

schlagloch
Hallo Schlafmütze!
Wären nicht ein Großteil der Autofahrer vorsichtig und vernünftig, würde es im Strassenverkehr schlimm ausschauen. Für Klettern und Fallschirmspringen habe ich auch nichts übrig.
Gruss schlagloch.
schlagloch 
Hallo Gerhard!
Den Alltag ohne Sorge und Angst zu bewältigen genügt. Niemand muß Schifliegen, wenn er nicht will. Ich glaube, dass dabei die Angst mental unterdrückt wird, weil unser Körper und Psyche ist auf die Bewegung auf der Erde eingestellt.
Gruss schlagloch.

 

Isabella / Website
Hallo Schlagloch,
… vorigen Sommer war ich auf der Planica – ganz oben! Alleine das ist schon ein gewaltiges Gefühl, im Winter würde ich mit Schiern niemals den “Balken” loslassen. Meine leichte 😉 Höhenangst machte sich auch so bemerkbar – für den Abstieg ging ich deshalb durch den Wald. Im Wald fühle ich mich sicher und geborgen. Manche Menschen haben Angst im Wald …
LG Isabella.

 

schlagloch
Hallo Isabella,
haben nicht die “ersten” Menschen Schutz und Zuflucht im Wald gefunden? Auf jeden Fall kann man sich im Wald sehr gut erholen.
Gruss schlagloch.

 

jary / Website
ist doch schön, das der mensch mit seiner angst spielen kann. wir sind nicht ausschließlich sklaven irgendwelcher gehirnströme, triebe, usw. wenn ich der angst immer nachgeben würde, würde ich doch so einiges nicht tun, selbst das, was eben nicht gefährlich ist. und wenn ich alles nicht tue, nur weil es gefährlich ist, bleibt ebenfalls nicht viel übrig.
tja, aber vielleicht sollte man doping einfach erlauben, dann ist es ein spannender wettkampf, ob der sportler mit dem besten chemiker, der mit dem besten psychologen oder der mit dem besten trainer gewinnt…

 

schlagloch / Website
Hallo Jary,
wie du schreibst, eine neue Art von Wettkämpfen: Gewinnt der Sportler mit dem besten Chemiker, der mit dem besten Psychologen oder der mit dem besten Trainer .

Der Spitzsportler als lebendes Puzzle.

Gruss schlagloch.


schlagloch
Hallo Weichensteller,

ist der Weg zur Wahrheit und die Erkenntnis der Wahrheit mit dem Tod verbunden?

OTTO WILL EINE NORMALE GEBURT/NIE WIEDER EINE ZAHNARZTGEBURT/ALS LACHER IN DIE WELT KOMMEN

Gruss schlagloch.

KITZ:bühel

Eine Stunde bevor die Herrenabfahrt in Kitzbühel gestartet wird fällt auf, dass kaum noch Herrn beim Schwimmen im Thermalbad sind. Um halb zwölf verlässt auch der letzte Herr das Schwimmbad, zurück bleiben einige Damen. In Kitzbühel haben sich am Samstagvormittag die Fans im Zielraum eingefunden und um die Mittagszeit ist auch die Ehrentribüne besetzt. Die Abfahrt gleicht einem Staatsakt, so zahlreich sind die Spitzenfunktionäre  der Bundesregierung auf der Tribüne vertreten. Auch andere Ikonen des öffentlichen Lebens werden von den Fernsehkameras laufend eingeblendet. Die Fahrt der Rennläufer wird durch den Einsatz von vielen Fernsehkameras in jeder Sekunde übertragen. Auch die Zeiten, jede Hundertste Sekunde Rückstand oder Vorsprung. Ein blauer Farbstreifen in der Skipiste markiert für die Rennläufer die Ideallinie, den präparierten Teil der Piste. Die erste Reihe klatscht Beifall, wenn ein Österreicher eine gute Zeit erreicht, alles zur Ehre und Ruhm des Staates. Beim Reporter macht sich Langeweile breit, wenn ein Läufer mehr als zwei Sekunden hinter dem Führenden zurückliegt. Gefragt sind die spektakulären Momente, wenn jemand gerade noch an der Torstange vorbeischrammt, nur noch auf einem Schi fährt oder einen riskanten Sprung macht. Im Zielraum schüttelt der eine Skiläufer den Kopf, der andere wirbelt den Schi durch die Luft, ein anderer beißt die Zähne zusammen oder reißt die Arme in die Höhe. Je mehr Läufer herunten sind, umso lichter wird die Ehrentribüne, die  Prominenz ist auf dem Weg zum nächsten Event. Der große Beifall gehört den ersten Drei, den Siegern.
 
Nicht alle erreichen bei der Herrenabfahrt in Kitzbühel das Ziel. Einige kommen  zu Sturz, die meisten Stürze verlaufen harmlos, wobei das Aufprallen in den Auffangnetze mit einer Stundengeschwindigkeit von über 120 Kilometer für jeden Körper eine Herausforderung darstellt. Ein normaler Schifahrer würde einen solchen Sturz und Aufprall nur mit schweren Verletzungen überleben. Für Stürze gibt es als Kommentar ein Wupp und Hops, bei den Empfindlichen einen Stich in der Magengrube. Ruhig durchatmen ist die Devise, während sich Helfer dem Unfallopfer nähern und man gespannt auf die ersten Bewegungen des gestürzten Rennläufers wartet.
 Ruhig durchatmen sagt der Primar zum Patienten, während die Stationsschwester die frische Operationswunde spült und die Blutungen nicht enden wollen.
 
Zurück in den Operationssaal.      
21.1.08 08:34
 
 

 2 Kommentar(e)    

Gerhard
Wir als Kinder hatten diverse Abfahrtspisten, eine sinnigerweise “Mariahilf” genannt.
Damals gab es Schnee in Hülle und Fülle und dementsprechend diverse Möglichkeiten, sich auszutoben.
Heute pinselt der Regen im Winter permanent vom Himmel herunter und Schnee ist Fehlanzeige.

schlagloch
Hallo Gerhard!
Bei einer Schipiste mit dem Namen “Mariahilf ” konnte nichts passieren. Gut geeignet für Anfänger und Raser.
Gruss schlagloch.