Zu dieser Jahreszeit wird es am Abend früh dunkel. Ist der Himmel bewölkt und es regnet, dann ist die Landschaft trostlos. Die Laubbäume sind jetzt kahl und vieles, was man im Sommer nicht gesehen hat, wird jetzt sichtbar. Beim Nachhausegehen sieht man auf einem Baum einen Zettel hängen. Im ersten Moment denkt man an eine Suchmeldung für eine entlaufene Katze oder einen vermissten Hund. Beim Näherkommen sieht man den schwarzen Rand und liest, „dass mein geliebter Mann, unser lieber Vater und Großvater, Bruder und Onkel plötzlich und unerwartet im fünfundfünfzigstem Lebensjahr gestorben ist”. Die Parte gehört zum Nachbarhaus. Das Wasser tropft von den Fichtenzweigen vor dem Esszimmer. Man sitzt bei Kaffe und Weihnachtsstollen am Tisch, blickt auf den Wintergarten des Nachbarn und rätselt über die Todesursache. Vor kurzem hat man den Verstorbenen bei der Arbeit im Garten und beim Spaziergang mit dem Enkel gesehen. Es sind noch zwei Wochen bis Weihnachten. Draußen wird es finster. Bevor man etwas sieht, hört man aus der Ferne eine Trommel und einen Dudelsack spielen. Eine Menschengruppe kommt mit Fackeln, angeführt vom Trommelspieler, die Strasse entlang und bleibt vor dem Haus des Nachbarn stehen. Sie sind gekommen um die Seele des Verstorbenen frei zu trommeln. Im Trommelfeuer. |
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7 Kommentar(e)
Schlafmütze / Website (7.12.07 16:59)
Das ist ein sehr schöner Brauch mit dem Trommeln. Ist der aus deiner Heimat? Ich habe noch nie davon gelesen / gehört. |
Schlafmütze / Website (7.12.07 17:01) Ha !!! ;-))) *freu* |
Gerhard (8.12.07 10:14)
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Schlafmütze / Website (9.12.07 15:44)
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Gerhard (9.12.07 23:11)
Schöne Adventszeit |
schlagloch
Super, es klappt wieder. |
schlagloch
Die Filme von Werner Fassbinder habe mich fasziniert. Auch sein Satz über seine Rastlosigkeit zu arbeiten : “Schlafen kann ich wenn ich tod bin”. Die Seele schläft nie. |