Der Nebel ist milchig, fast durchscheinend, dann wird er dunkel, bläulich. Vom Nebel hebt sich der Hochspannungsmasten dunkelgrün ab. Am Bohrturm, ein gelber Finger der in die Höhe ragt, bewegt sich die Gliederkette eines Panzer. Das Schlagen, Stossen, Kratzen der Glieder hört man bis in das Zimmer. Ein Rohr nach dem anderem wird herangeschafft, auf die Plattform gebracht, beginnt sich zu drehen und verschwindet im Erdboden. Die ausgespuckte Erde wird weggeführt. Es wird dunkel. Der Nebel senkt sich über dem Villacher Becken bis auf Augenhöhe. Bei jedem Blick aus dem Fenster wird am gegenüberliegenden Berghang eine Wiese weniger.
Von den Wohnblocks sieht man die erleuchteten Stiegenhäuser, das übrige bleibt im Finstern. Eine gelbe Leuchtschrift „Hotel“. Überall Leuchtbalken. Aus der Dunkelheit tritt ein angestrahlter Kirchturm hervor. Die Autos auf der Strasse zum Einkaufszentrum sind fahrende weiße und rote Punkte. Sie bilden eine endlose Lichterkette. Bei der Einfahrt in das Einkaufszentrum hängt rechts und links ein Lichtervorhang. Bühne frei.
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2 Kommentar(e)
Gerhard (17.12.07 22:16) Hallo Schlagloch, Du beschreibst oft sehr schön den Zerfall, der sich im “Schönen” tarnt.Gruß Gerhard
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schlagloch Hallo Gerhard! Für viele hat der Zerfall auch seine Schönheit, weil Schönheit wird bald langweilig. Gruss schlagloch. |