Was ist für wen, wo und was Heimat ? Diese Frage hat roman im Internet gestellt und hier sind die Antworten. Beteiligt haben sich dreißig Blogs, darunter auch schlagloch (Franz) . Eine Lesereise wert.
Heimat: Schlussbericht
11.10.2007, 12:15 Uhr
von Roman Hanhart
Was bedeutet Heimat? Worin erkenne ich sie und gibt es so etwas wie Heimat überhaupt? Ist es nur ein Hirngespinst oder eine degradierte geographische Bezeichnung? Ist die Heimat wirklich fassbar, ist sie tatsächlich bestehend oder ist sie rein imaginär und damit nicht rational erfassbar? Sehen wir sie als Ort, als Gefühl oder Emotion oder gar als Ziel?
Mit der Parade wollte ich mit Euch zusammen mehr über den Begriff erfahren. Und das ist in vorzüglicher Weise gelungen. Denn ich konnte neue Eindrücke gewinnen, ja dazulernen und erkennen, dass Heimat tatsächlich existiert. Zwar auf eine bizarren, nicht wirklich fassbaren Ebene, aber sie ist da.
Mit den Beiträgen kann ich den Begriff Heimat wirklich ausdehnen und vertiefen. Von Herbert lernte ich, wieder als Kind zu sehen oder mich daran zu erinnern, was Heimat als Kind bedeutete. Von Doris nehme ich gerne an, dass auch eine Person Heimat bedeuteten kann, Frank erinnert mich, dass in kreativen Tätigkeit ein Stück Heimat integriert ist und von Réne lerne ich, dass Heimat dann aktuell werden kann, wenn man sie nicht mehr hat. Dass Heimat eine Liebesbeziehung sein kann, lerne ich von Dorin, Res bestätigt mir, dass Heimat manchmal einer Suche bedarf, Norbert nennt die Gesundheit im Zusammenhang mit der Heimat, ein völlig neue Verkettung für mich und Sabrina erzählt, dass auch das Netz eine Heimat bilden kann. Jenes Internet, in dem wir täglich unterwegs sind. Von Frank lerne ich, dass “Nichtdazugehören” in Form einer Minderheit zu Heimat führen kann, Goggi erklärt auf seine Weise, dass sie sich nicht festbinden lässt, die Heimat. Ja, sie ist nicht fassbar. nff zeigt mir, dass Heimat mit Stärke vereinbar ist, Sabine “beweist”, dass Heimat dort ist, wo das Herz liegt, Rick spielt mit Ernsthaftigkeit mit dem Begriff Heimat, was mir sehr gefällt und Benjamin erinnert mich, dass auch Heimat dem Wandel unterlegen ist. Von Ray lerne ich, den Begriff Heimat mit der Mutter zu verbinden, der Schattenewahrer zeigt einmal mehr, wie diffizil Heimat ist und Roger zeigt mir, wie wichtig Ankommen und Heimkommen für die Heimat ist. Peter hinterfragt sogar den Begriff Heimat als solches, was ich für sehr spannend halte, vor allem sein Fazit und der Nordsee-Club blendet sehr schön in die Kindheit zurück und vergleicht jene Erfahrungen mit der heutigen. Die Erinnerungen, die bilden einen wichtigen Bestandteil der Heimat, das ist nun auch mir klar. Vom bugsierer lerne ich, dass auch der Begriff Heimat nicht gefeit ist vor der Macht der Medien, der Falschmeldungen und dem Kampf gegen jene. Jochen erschüttert meine leichte und kindliche Wahrnehmung über Deutschland und nennt das Kind beim Namen, Falki gibt sich dem Gegenteil hin und erklärt unsere Schweiz zur Heimat. Er erinnert mich daran, dass ich vielleicht zu weit suche. Franz nimmt sich die Heimat und die Erde zu Gemüt. Sehr beachtlich, was man beim Lesen entdecken kann! Pascal lässt mich durch seine Erfahrung daran teilhaben, wenn Heimat vermisst wird, weil die wichtigsten und simpelsten Dinge im praktischen Leben fehlen. Julia beschreibt in ihrem Beitrag die Suche nach der Heimat im geographischen Sinn. Ein weiterer Bereich, der in der Weise noch nicht zur Sprache kam. Und schliesslich bebildert Chrigu seine Heimat aus den Alpen heraus. Von David lerne ich, dass Heimat reifen kann, sie verändert sich, wechselt ihren Ort und wird zu dem, was wir ihr geben. Sie ist aber auch Leidenschaft und Verwurzelung. Thomas zeigt mir, dass der Geburtsort gar nichts mit der wahrgenommen Heimat zu tun haben muss. Im Gegenteil; die Heimat muss man zuerst finden.