Die Tageszeitungen versuchen ihre Abonnenten und Leser Marketing gerecht zu einer Leserfamilie zusammenzuschweißen. Eine beliebte Art mit den Lesern engen Kontakt zu pflegen waren bis vor einem Jahr die Leserreisen. Dieses Jahr sind sie Corona bedingt nicht möglich. Damit sind die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft, jede Zeitung hat ihren virtuellen Shop und die Regionalzeitungen bieten die diversen Artikel auch in ihren Regionalbüros an. Beliebt ist die Herausgabe von Sammelbänden, erstmals erscheinen die Berichte als Serie in der Zeitung und dann als Buch. Einige Beispiele: „Peter Turrini im Gespräch“, „Der zweite Weltkrieg“, um die Jahreswende darf im Angebot ein Set mit verschiedenen Mondkalendern nicht fehlen. In den Zeitungsshops gibt es neben der Hirnnahrung auch Körpernahrung, von der Geschenkbox mit Edelbränden bis zum Räucherkästchen.
Beim Abholen der Shop Artikeln im Regionalbüro kann man auch Leserwünsche deponieren. Mein letzter Wunsch war, ob es möglich ist auf der Titelseite wieder einmal einen positiven Aufmacher, der das Herz und das Gemüt erfreut, zu bringen. Dies war auch mein Wunsch an das Christkind, den man hier deponieren kann. Anderseits glaube ich, dass wir sehr Corona fixiert sind und keine anderen Missstände wahrnehmen. Ich will nicht Tote mit Toten aufrechnen, in den sozialen Medien stoßt man oftmals auf solche Hinweise. Täglich sterben soundso viele Tausende Kinder an Hunger oder Menschen an Kriegsfolgen. Teilweise auch an mangelnder medizinischer Versorgung. Dagegen sind unsere Voraussetzungen um die Pandemie zu bewältigen ein Unterschied wie zwischen Hölle und Himmel. Bei der Wahrnehmung der realen und unsichtbaren Gefahren des Coronavirus spielt auch eine Rolle, wie stark man die Meldungen aus den Medien wahrnimmt. Bis in den späten Vormittag vermeide ich die Tageszeitung aus dem Postkasten zu holen, damit ich mir nicht die ersten Stunden des Tages vermiese.