Von der Jugend sagt man, dass sie bei einem zufälligen Treffen auf der Terrasse vom Cafe Platzl oder bei der Autowaschanlage „Fun Wash“ auf die Zeit vergisst. Nach Arbeitsschluss führt der erste Weg beim Kiosk an der B83 vorbei und das Fertigstellen des Gartenzaunes wird auf den nächsten Tag verschoben. Um für die Eltern etwas zu besorgen fehlt oft die Zeit, wenn man nach Hause kommt warten schon die Joggingschuhe auf den Einsatz. Ab geht die Post mit der Freundin, die Gail entlang, in der Almwirtschaft wird zugekehrt. Das Wochenende verbringt man im Cinaplex und irgendwie hat die Freundin die flotteren Sachen, dies ändert man beim Modeshoppen. Die Jungen wollen trendig sein und der Tag soll Spass machen auch wenn das Bankkonto schon schmal geworden ist. Bei größeren Anschaffungen, wie Autos und Wohnungseinrichtung vertraut man darauf, dass alles nach Plan verlaufen wird. Zuerst wird gelebt und dann gespart.
Vor Jahrzehnten war es umgekehrt, man hat zuerst gespart und dann gelebt. Manches mal hat man in der Zeit des Sparens das Genießen verlernt und sich mit der Zeit in der Pension getröstet. Später wird vieles schwieriger und beschwerlicher, auch das Genießen und Feiern. Die wenigsten werden reich geboren, sodass sie nicht arbeiten müssen und nur feiern können. Manche sind davon überzeugt, dass sie einen Auftrag in ihrem Leben haben, für sie kommt Genießen nicht in Frage. Sieht man die jugendlichen, braun gebrannten, fröhlichen Frauen von der Hauskrankenhilfe im Café sitzen, dann kommt einem der Gedanke, dass im Alter nicht alles trübe ist.
Zur schönen Aussicht.