NACH OSTERN !
Ostern ist gekommen mit großen Schritten, was hat der Osterhase gebracht? Ich will das Geheimnis lüften, es ist ein neues Buch von Franz.
Wer es auch gerne lesen möchte braucht nur auf diesen LINK zu tippen. So wünsche ich Euch ein schöne Woche!
Schlagwort-Archive: Kunstkinder
berufs:wahl II
Die Gefahr besteht, wenn jeder Schüler mit einem Tablet versorgt wird, dass man sich für die Beantwortung einer Frage des digitalen Lexikons bedient? Wie sagt man so beiläufig, schlag nach bei Google. Aus meiner Sicht kann man damit eine Frage beantworten, eine Information erhalten, man hat aber keinesfalls Wissen erworben. Wie schnell sich die bequeme Art um Info zu erlangen verbreitet hat, ergab sich bei einem Wortwechsel zur aktuellen Koreakriese. Bei den Kriegsdrohungen von Amerikas Präsident Trump und Nordkoreas Präsident Jim. Verbal wurden beide Präsidenten beschimpft. Keine der diskutierenden Personen hatte eine Ahnung, wie es zur Teilung in Nord- und Südkorea gekommen ist. Auch die Lage der Halbinsel lag im Dunkeln, dass Nordkorea an China andockt und vis a vis Japan liegt, mit einer Einwohnerzahl von ca. 127 Millionen Menschen. Geschichtliche Wissen wurde als obsolet dargestellt, es genügte die Titelschlagzeile einer österreichischen Kleinformatzeitung zu kennen, um sich darüber auszulassen. Die Infos vom Handy wurden mit einem durchschnittlichen Wissen gleichgesetzt. Längeres Studium wird für veraltet erachtet. Wie jemand aus der Runde feststellte, es bedarf keiner Rechtschreibkenntnisse mehr, die Spracheingabe bei Google erledigt dies. Ist dies die neue Wissensgesellschaft auf die wir zusteuern? Ein Motto um mangelndes Wissen zu kaschieren lautet: Wo ein Tablet, dort eine Antwort.
In meiner Jugendzeit in Politzen ob Ferndorf, das Fernsehen wurde gerade populär, gab es vereinzelt Personen, die nicht lesen und schreiben konnten. Sie waren in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegsjahre durch die allgemeine Schulpflicht durchgerutscht. Zu allem Überdruss und allen Schulreformen zum Trotz, ist das heutige Lesevermögen von einem Drittel der Schulabgänger katastrophal. Zurück in die 60er Jahre. Ein Analphabet kaufte sich in Ferndorf als einer der Ersten, nach dem Gemeindearzt, dem Betriebsleiter der Heraklithwerkes und dem Volksschuldirektor einen Fernsehapparat. So konnte er sich die Informationen, die aktuellsten Nachrichten, die ansonsten nur über eine Zeitung zugänglich waren, aus dem Fernsehen erhalten. Von der Zeit im Bild um 19.30, die Nachrichtensendung in den 60er und 70er Jahren. Mit diesen Infos beteiligte er sich, er fühlte sich ermächtigt, der Wortführer an den Stammtischen zu sein. Hätte man ihm einen Atlas auf den Tisch gelegt, hätte er Amerika nicht gefunden, aber vom politischen Geschehen in Amerika kannte er die Schlagzeilen.
Es wird eine Gratwanderung und viel Knockout bedürfen, dass die Tablet Generation nicht zu einer Schnellinfogeneration verkommt.
berufs:wahl I
Die Situation für die Jugendlichen, welche heute vor einer Berufswahl stehen, ist im Vergleich zu früheren Jahrgängen schwieriger und unübersichtlicher geworden. Zumeist war früher die Entscheidung angelehnt an den Beruf des Vaters. Mit vierzehn Jahren herrschte Klarheit, welchen Beruf man erlernen will. Oft gab es eine freie Lehrstelle in der Firma, wo der Vater oder der Bruder tätig war. Hatte der Vater einen Handels- oder Gewerbebetrieb, eine Landwirtschaft, dann war es selbstverständlich, dass eines der Kinder die Firma übernehmen wird. Ähnlich die Kriterien bei den akademischen Berufen, Ärzten, Lehrern oder Rechtsanwälten. Aus den Akademikerfamilien entstammten die meisten Nachwuchsakademiker. Auf den Universitäten studierten in den sechziger und siebziger Jahren zum Großteil die Kinder der oberen Gesellschaftsschicht.
Heute hat sich bei der Berufswahl vieles geändert, weil ein Großteil der Jugendlichen nach der Schulpflicht eine weiterführende Schule besuchen. In den Universitäten tummeln sich gleich viele Kinder von Akademiker und Nichtakademiker. Manches Mal wird von den Eltern sehr viel Energie dafür verwendet, dass der Nachwuchs durch das Gymnasium und eine weiterbildende Schule geschleust wird.
Es ist ein Fortschritt, wenn sich höhere Bildung auf ein breiteres Feld der Bevölkerung verteilt. Ein ewiger Zankapfel ist die Frage, wie gestaltet man einen guten Unterricht, was soll an Lehrstoff vermittelt werden? Wahrscheinlich ist die Diskussion, was soll man den Schülern lernen, was sollen Schüler wissen, so alt, wie es Schüler und Lehrer gibt. Zurzeit sieht man ein Allheilmittel darin, dass man jeden Schüler, ab der ersten Grundstufe, mit einem Tablet versorgt.
Grundwissen
glück:spiel I
In den Badeorten an der oberen Adria spielt sich das Leben in den Abendstunden im Zentrum ab. In Bibione, um einen beliebten Badeort stellvertretend für andere zu nennen, verwandelt sich die Hauptstraße abends in eine Flaniermeile. Die Spoiler in der Fahrbahn werden aktiviert und ab zwanzig Uhr wird dadurch eine tagsüber befahrbare Straße in eine Fußgängerzone verwandelt. In dieser gibt es eine nicht enden wollende Kette von Pizzeria, Cafés, Bars, Textilläden, Schmuckgeschäften, Taschen- und Schuhboutiquen, Kebab und Schnellimbissbuden, Spielhallen und Strandutensilien Kioske. Nach Aussage der Partnerin bewegen sich in der Fußgängerzone mehr Menschen als auf der Fifth Avenue in New York. Beim Spazierengehen befinde ich mich in meinem Element, ich kann dabei viel beobachten. Wie ein Fotograf suche ich nach dem Außergewöhnlichen. Gibt es auch soundso viele Fotos von einer Fliege, so schätzt der Fotograf, dass seine Aufnahme von der Fliege einmalig sein wird. Ähnlich geht es mir, dass ich mir zugestehe, dass ich mit einmaligen Beobachtungen und Beschreibungen aufwarten kann. Für mich wesentlich ist, diese Beobachtung zu erweitern. Dies bedeutet im Kopf die Eindrücke kurz zuschließen, im Gedächtnis nach Verbindungen zu suchen, welche schon lange zurückliegen. Das Flanieren gerät zu einem Spagat zwischen Wachsam sein und Loslassen.
Wie in italienischen Touristenorten üblich finden sich zwischen zwanzig und vierundzwanzig Uhr sehr viele Kinder, vom Kleinkind bis zum Jugendlichen, alles auf der Straße. Sie spielen auf den Plätzen mit einem Ball oder Fangen, und benützen den Kinderwagen ihrer Geschwister als Hindernis. Müdigkeit ist Kindern fremd, müde sind die Bustouristen, zumeist Senioren. Fühlen sie sich unbeobachtet sinken sie, auf einer Bank sitzend, in sich zusammen oder stützen sich auf einen Stock. Seit das Nordic Walking zu den Trendsportarten zählt, sieht man bei den Rentner weniger Krücken, dafür stützen sie sich auf die trendigen Nordic Walkingstöcke. Inmitten des Besucherstromes posieren fahrende Verkäufer, die zumeist nur einen Artikel anbieten, am Abend etwas mit einem Leuchteffekt. Einen Fallschirmspringer oder ein UFO die blickend zur Erde schweben oder die leuchtenden Finger Spinner. Gefragt ist auch der Spaziergang mit Hund, dieser verschafft bei entsprechender Größe, eine sogenannte Rettungsgasse. Je nach Gewühl einen Ansprechpartner.
Gassi gehen.
kind:heit II
Das Bedürfnis nach Anleitungen für die Unterstützung beim Erziehen der Kinder schlägt heute in das Gegenteil um. Durch den leichten Zugang zum Internet wird bei jedem Konflikt mit dem Kind, bei jedem Furz des Sprösslings, im Internet gegoogelt. Kurz und bündig ausgedrückt, bei Problemen und Beschwerden mit Jugendlichen schlag nach bei Google. Googeln hilft immer, zumindest erhöht es die Zweifel. Nicht viel geändert hat sich an den Entwicklungsphasen der Jugendlichen, man könnte sagen Gott sei Dank. Manche Abschnitte setzten um ein bis zwei Jahre früher ein.
Heute beklagt man, dass es zu wenige Psychologen, im speziellen Kinderpsychiater gibt, genauso wie Sozialhelferinnen. Vor fünfzig oder dreißig Jahren war die Ansage an das Kind, du kommst zu einem Psychiater, eine Drohung. Genauso wie man man den Kindern gedroht hat, wenn du nicht brav bist, dann holt dich der Krampus. In Kärnten gab es zwei Krampusgestalten als Psychiater, dies waren die Personen S&W. Beide wurden sowohl für Kinder als auch für Erwachsene als Druckmittel eingesetzt. Ich glaube, diese Psychoruten an der Wand prägen bis heute das Verständnis und das Bild von Psychiatern und Psychologen bei der älteren Generation. Lieber am Operationstisch eines Chirurgen, als auf der Couch eines Psychiaters landen.
Krampuslauf