Gestern wäre Thomas Bernhard achtzig Jahre alt geworden. Einer seiner markanten Sätze lautet: „Die Ursache jedes Übels ist man selbst“. Er könnte damit gemeint haben, dass wir dazu neigen die Ursache für unsere Probleme bei anderen zu suchen. Anderen die Schuld an unserem Unglück zuzuschieben. Es gibt Lebenssituationen, die von anderen mitgesteuert werden, wenn man es dabei belässt. Für böse Menschen wird oft mehr Verständnis aufgebracht als für die Braven. In der Bibel steht, dass im Himmel mehr Freude über einen reuigen Sünder herrscht, als über hundert Gerechte. Die Frage ist, ob böse Menschen ein Unrechtsempfinden haben? Sie sehen sich nie im Unrecht.
Es heißt, dass sich viele Menschen damit die Hölle auf Erden schaffen, indem sie die Schuld bei anderen suchen. Andere Menschen mit Vorwürfen überhäufen, die nicht stimmen und sich dabei selbst die Hölle bereiten. Die christliche Theologie sieht im Himmel und in der Hölle keinen jenseitigen Zustand. Die Menschen bereiten sich, durch gute Taten den Himmel und durch schlechte Taten die Hölle, hier auf Erden selbst.
Eine Eigenschaft, mit denen man sich die Hölle auf Erden bereiten kann, ist die Eifersucht. Es gibt nichts Konkretes, man bohrt in Ereignissen und erwartet, dass aus den Bohrlöchern, Honig und Milch fließen, es kommt bittere Galle. Nebensächliche Vorkommnisse werden zu einer Geschichte entwickelt.
Fegefeuer.